von den Johannitern
Die Johanniter begrüßen, dass erste Hilfsmaßnahmen über Ägypten nach Gaza in der Planung sind. Gleichzeitig mahnen sie dringend eine Ausweitung der humanitären Hilfe an, um das Überleben der 2,2 Millionen Menschen in Gaza sicherzustellen.
Schutz der Zivilbevölkerung muss oberste Priorität haben
"Neben der Öffnung der Grenzübergänge für Hilfsgütertransporte muss zudem der Schutz der Zivilbevölkerung oberste Priorität haben", sagt Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe. "Nach dem humanitären Völkerrecht dürfen Schulen, Krankenhäuser sowie Hilfsgüterlager und -transporte nicht angegriffen werden. Dies ist für uns unabdingbar."
Das öffentliche Leben in Gaza ist seit dem Beschuss zum Erliegen gekommen. "Wir hören von den Menschen aus Gaza, dass sie nicht wissen was sie tun sollen. Social-Media-Kanäle und Nachrichten werden blockiert, weshalb sie keine Informationen haben. Also bleiben sie, wo sie sind, oder suchen Schutz in der Nähe von Krankenhäusern, die als sicher wahrgenommen werden", berichtet Céline Carré, Johanniter-Regionalbüroleiterin in Nahost.
Israel-Gaza-Krieg: Augenklinik schwer beschädigt
Auch die Augenklinik des St John Eye Hospital, einem langjährigen Partner der Johanniter in der Region, wurde durch einen Einschlag in der Nähe der Klinik so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr funktionsfähig ist. Das St John Eye Hospital unterhält in Ostjerusalem, Westjordanland und Gaza Augenkliniken. Allein in der Klinik in Gaza behandelten die Augenspezialisten vor dem militärischen Konflikt jährlich 45.000 Menschen mit Augenerkrankungen.
Der Großteil der 47 Mitarbeitenden von St John in Gaza befinden sich noch immer in Gaza. Viele von ihnen sind in den Süden geflohen, aber einige befinden sich weiterhin in Gaza Stadt.
Johanniter planen Hilfsmaßnahmen in der Region
Die Johanniter stehen im täglichen Kontakt mit allen Mitarbeitenden und Partnern in der Region und prüfen die Lage kontinuierlich. So werden Nothilfemaßnahmen wie die Behandlung von Augenpatientinnen und -patienten durch Spezialisten von St. John sowie die Verteilung von Hygiene-Kits und weiterer lebenswichtiger Hilfsgüter vorbereitet.
"St John plant den Wiederaufbau der Klinik, sobald es die Sicherheit wieder zulässt", sagt Magdalena Kilwing, Fachbereichsleiterin für Not- und Soforthilfe. "Gleichzeitig wollen sie mit mobilen Teams die medizinisch notwendige Versorgung der Patientinnen und Patienten wieder aufnehmen, um zum Beispiel irreversible Erblindung zu verhindern. Denn besonders die Folgen für Menschen mit chronischen Leiden, die regelmäßige medizinische Versorgung benötigen, sind dramatisch, wenn das medizinische System zusammenbricht."
Nahost: Versorgung von Vertriebenen im Libanon
Auch im Libanon bereiten sich die Johanniter mit ihren Partnerorganisationen auf eine mögliche steigende Zahl intern Vertriebener vor. Laut IOM sind aufgrund der aktuellen Kämpfe in der Grenzregion bereits rund 12.000 Menschen in andere Regionen des Libanon geflohen.
"Unser Partner NABAA hat mit der Erstversorgung von Vertriebenen im Südlibanon begonnen", sagt Roy Joude, Johanniter-Programmkoordinator im Libanon. "So wurden bereits 600 warme Mahlzeiten, hundert Decken und Matratzen verteilt." Die Johanniter werden die Versorgung der Vertriebenen durch Hilfsgüter unterstützen.
Hinweis an Redaktionen: Magdalena Kilwing, Fachbereichsleiterin Not- und Soforthilfe in der Johanniter-Auslandshilfe, ist im täglichen Kontakt mit den Teams in Nahost und steht für Interviews zur Verfügung. Pressekontakt: Sandra Lorenz, Fachbereichsleiterin Kommunikation Auslandshilfe, Tel.: 0172 / 563 87 40, sandra.lorenz@johanniter.de
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in Nahost.
Stichwort: Nothilfe Nahost
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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