Hintergrund zum Erdbeben in Haiti
Am 12. Januar 2010 um 16:53 Uhr Ortszeit ereignete sich in Haiti - gemessen an den Opferzahlen - das schwerste Erdbeben in der Geschichte des amerikanischen Kontinents. Das Epizentrum des Bebens lag nahe der Haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Rund 90 Prozent der Häuser in einem Umkreis von 30 Kilometern um das Epizentrum wurden fast völlig zerstört oder unbewohnbar gemacht. Das Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richter-Skala kostete über 200.000 Menschen das Leben und über 300.000 Menschen wurden verletzt.
Hilfe durch Aktion Deutschland Hilft
Bereits einen Tag nach dem Erdbeben startete Aktion Deutschland Hilft seinen Spendenaufruf zum Erdbeben in Haiti. Bis heute konnten rund 17 Millionen Euro an Spenden gesammelt werden, die den in Haiti tätigen Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft für ihre Hilfsmaßnahmen zur Verfügung gestellt wurden. Während der Nothilfe- und Wiederaufbauphase führten 14 Aktion Deutschland Hilft-Organisationen insgesamt 50 Projektmaßnahmen durch und haben dabei bis jetzt Hilfsmaßnahmen für rund 13,5 Millionen umgesetzt.
Evaluierung
Im Zuge seiner kontinuierlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen hat der Verein eine Evaluierung von Projekten in Haiti in Auftrag gegeben.
Bei der Bewertung standen zwei Aspekte im Vordergrund, und zwar:
- Haben die Projekte ihre Ziele erreicht? (Effektivität)
- Wie lief die Abstimmung zwischen Aktionsbüro/Liaison Office Haiti und den Mitgliedsorganisationen in Bezug auf die Arbeit in Deutschland und Haiti? (Koordinierung)
Nach einer öffentlichen Ausschreibung wurde ein in der Nothilfe erfahrenes und unabhängiges Gutachterteam beauftragt, die Evaluierung im Sommer 2011 durchzuführen. Trotz der angespannten Sicherheitslage in Haiti war es den Gutachtern möglich, alle Projekte vor Ort selbst zu besuchen. Durch Gespräche mit den betroffenen Menschen, aber auch mit Projektteams und durch Informationen der Mitarbeiter von den Aktion Deutschland Hilft-Organisationen in Deutschland und dem Bonner Aktionsbüro nahm das Gutachterteam eine Auswertung der Projekte vor.
Ergebnisse
Mit einer großen Bandbreite unterschiedlicher Organisationen war Aktion Deutschland Hilft in der Lage, mit unter den ersten zu sein, die unmittelbar nach dem Erdbeben Soforthilfe für die betroffene Bevölkerung leisten konnte. Alle Projekte der Bündnispartner waren im Bereich Nothilfe und Wiederaufbau/Neubau angesiedelt. Unter anderem handelte es sich dabei um medizinische Maßnahmen wie Medikamentenverteilung und Aufbau von Ambulanzen; Verteilung von Nahrungsmitteln, elementaren Haushaltsgegenständen, etwa Decken, Kochgeschirr und Wasserkanister und Hygieneartikeln wie Seife, bis hin zum Aufbau so genannter Übergangshäuser.
Die große Summe an Spenden, die an die Mitgliedsorganisationen geleitet werden konnte, ist nicht nur eindrucksvoller Beleg für die Solidarität der Deutschen mit der Haitianischen Bevölkerung, sondern zeigt auch die Leistungsfähigkeit der Spendenabteilung von Aktion Deutschland Hilft und kann als Beleg für den hohen Vertrauensgrad, den das Bündnis mittlerweile genießt, gesehen werden. Die Gutachter erkannten auch, dass das Bonner Aktionsbüro eine starke Rolle in der Öffentlichkeitsarbeit übernahm und diese gut mit Spendern und Mitgliedsorganisationen abzustimmen vermochte.
Zusammenfassung
Knapp anderthalb Jahre nach dem Erdbeben stellte das Gutachterteam fest, dass tausende von der Katastrophe betroffene Menschen auf Grund der geleisteten medizinischen Hilfe überlebt haben und Leid gelindert wurde. Durch die nachfolgenden Wiederaufbaumaßnahmen in dem Katastrophengebiet haben gerade auch die betroffenen Menschen aus den ärmsten Bevölkerungsschichten eine neue Lebensgrundlage für einen materiellen und sozialen Neubeginn erhalten. Besonders verwundbare Gruppen wie Kinder und Behinderte wurden dabei ganz gezielt berücksichtigt.
Was kann Aktion Deutschland Hilft aus dieser Evaluierung für zukünftige Hilfseinsätze lernen? – Was sollte Aktion Deutschland Hilft konkret umsetzen?
Folgende Empfehlungen wurden von den Gutachtern ausgesprochen, die von Aktion Deutschland Hilft derzeit schrittweise umgesetzt werden.
- Aktion Deutschland Hilft sollte bei Notfällen ein eigenes Nothilfe-Team für eine schnelle Einschätzung der Lage in betroffene Länder bzw. Gebiete entsenden.
- Aktion Deutschland Hilft könnte versuchen, weitere Synergien zwischen den Mitgliedsorganisationen zu erzeugen, etwa Sonderkonditionen bei Flügen und Auto-Vermietern.
- Gleich zu Beginn einer Katastrophe sollte Aktion Deutschland Hilft ein Verbindungsbüro im Einsatzland aufbauen, das neben der Öffentlichkeitsarbeit auch logistische Unterstützung und administrative Hilfe leisten sollte.
- Um die Qualitätssicherung weiterhin zu verbessern, sollte man die Vereinheitlichung von Qualitätssicherungsmaßnahmen weiter vorantreiben.
+++ Spendenaufruf +++
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Abteilungsleiter Qualitätssicherung & Projekte
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