Die Flutkatastrophe im Juli hat gezeigt, welche Gewalt auch hierzulande von sich plötzlich ansammelnden Wassermassen ausgehen kann. In Ländern wie Bangladesch sind Starkregenereignisse und Überflutungen schon lange eine regelmäßige Gefahr.
Die Bündnispartner von Aktion Deutschland Hilft steigern die Resilienz in den Regionen mit langfristig angelegten Projekten zur Katastrophenvorsorge.
Dank Schulungen vorbereitet im Katastrophenfall
So schult das Kinderhilfswerk Stiftung Global Care die Menschen in der Region Lalmonirhat im großen Maßstab für den Katastrophenfall – denn gerade in den Monsunmonaten schwillt der ansonsten lebensspendende Fluss Teesta schnell zu einer todbringenden Gefahr an.
Damit die Bewohner:innen in solchen Situationen nicht in Panik verfallen, sondern einander helfen und besonnen reagieren, ist es wichtig, eine möglichst große Anzahl von Menschen frühzeitig vorzubereiten.
Dazu wurden 1.800 Familien, aber auch 1.800 Schüler:innen geschult. Über spielerische Übungen trainieren Jung und Alt Abläufe und Verantwortlichkeiten, Evakuierungs- und Hilfeszenarien. Über die Workshops hinaus werden wichtige Informationen über Broschüren und Flyer weitergegeben.
Bangladesch: Katastrophenvorsorge als Studienfach
Noch einen Schritt weiter geht ein Projekt der Organisation Habitat for Humanity: An ausgewählten Hochschulen in Bangladesch wird eine neue Generation von Expert:innen für die Katastrophenvorsorge ausgebildet. Als Multiplikator:innen helfen sie besonders stark von Hochwasser betroffenen Gemeinden, sich besser auf den Ernstfall vorzubereiten.
Dabei stehen auch Aspekte wie Hygiene und der Umgang mit natürlichen Wasserressourcen im Fokus. Im Anschluss an die Schulungen begleiten die Studierenden die Gründung von Ausschüssen, Fachgruppen und Schulclubs in den Gemeinden, durch die das Thema Hochwasservorsorge dauerhaft verankert werden soll.
Über den Schulungsaspekt hinaus koordinieren die Hochschulexpert:innen auch ganz konkret den Aufbau neuer Sanitär- und Trinkwasseranlagen vor Ort. Wohnhäuser werden neu gebaut oder so stabilisiert, dass sie einer Naturkatastrophe standhalten können.
Prinzip der Vorsorge auf Industrieländer übertragbar
Auch wenn die Situation in Bangladesch kaum mit jener in einem reichen Industrieland mit robuster Infrastruktur wie Deutschland vergleichbar ist, sind die Grundprinzipien der Katastrophenvorsorge vielfach übertragbar.
Neben verlässlichen Frühwarnsystemen braucht es katastrophensichere Bebauungskonzepte und eine Not-Infrastruktur, die auch extremen Starkregen- und Flutereignissen widersteht. Auch Schulungseinheiten und Konzepte für den Katastrophenfall werden ortsunabhängig verstärkt zum Einsatz kommen, je mehr der Klimawandel Extremwetterereignisse befördert.
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