Millenniumsziele – eine Zwischenbilanz
Zwölf Jahre ist es her, seit die Vereinten Nationen in New York die Millenniumserklärung verabschiedeten. Die Staatenvertreter setzten sich darin zum Ziel, den Hunger und die extreme Armut in der Welt zu halbieren, jedem Kind eine Grundbildung zuteil werden zu lassen, die Frauen zu stärken und schwere Krankheiten zu bekämpfen, kurzum: Die Welt ein Stück weit zu verbessern. Nun sind seit Festlegung der acht Entwicklungs- und 21 Teilziele Jahre vergangen. Eine Zwischenbilanz.
Vielerorts besteht Grund zur Hoffnung, dass ein Teil der Ziele tatsächlich bis 2015 erreicht werden kann: So sind in der Bekämpfung der extremen Armut und des Hungers in vielen Regionen Erfolge zu verzeichnen. Die Anzahl extrem armer Menschen sank von 1,8 Milliarden im Jahr 1990 auf 1,4 Milliarden Menschen im Jahr 2008 und wird nach Schätzungen der Weltbank bis zum Jahr 2015 noch weiter auf 15 Prozent (und damit auf unter 900 Millionen) sinken. Auch der Anteil der hungernden Menschen konnte bis 2007 von 20 Prozent auf 16 Prozent der Weltbevölkerung reduziert werden. In Südostasien, Ostasien, Lateinamerika und der Karibik stehen die Chancen nach derzeitigen Schätzungen gut, die Zielvorgabe zu erreichen.
Im Bildungsbereich lassen sich vor allem in einigen der ärmsten Länder der Welt Fortschritte verzeichnen. Immer mehr Kinder gehen zur Schule. Die Kindersterblichkeit konnte durch gezielte Maßnahmen vielerorts gesenkt werden. Mehr Menschen haben Zugang zu sauberem Trinkwasser und auch im Kampf gegen HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose ist man ein gutes Stück vorangekommen.
Die errungenen Erfolge geben Mut und zeigen, dass die richtigen Maßnahmen Früchte tragen, sie zeigen, dass weniger Menschen in extremer Armut leben müssen, weniger Mütter ihre Kinder durch frühen Tod verlieren müssen, mehr Jungen und Mädchen die Chance auf Bildung erhalten und schwere Krankheiten besser bekämpft werden können.
An anderer Stelle ist man jedoch noch weit von den Zielvorgaben entfernt. Obwohl in einigen Regionen Fortschritte in der Bildung gemacht wurden, ist man dem Ziel, weltweit allen Kindern eine abgeschlossene Grundschulbildung zuteil werden zu lassen, insgesamt nur um ein Viertel näher gekommen. Auch von einer Gleichberechtigung der Geschlechter in Bildung, Wirtschaft und Politik kann noch lange nicht die Rede sein. Frauen und Mädchen haben nach wie vor eine schlechtere Stellung in der Welt als Jungen und Männer.
Während es mancherorts in allen Bereichen steil bergauf geht, geht eine Verbesserung andernorts nach wie vor nur schleppend oder gar nicht voran. Diese Diskrepanz zwischen den Regionen stellt die Welt vor eine große Herausforderung. Die Tendenz geht eindeutig dahin, dass nicht alle Menschen gleichermaßen von den Erfolgen profitieren. So wird beispielsweise das erste Millenniumsziel zur Halbierung der Armut hauptsächlich deshalb erreicht, weil es in Ostasien in den letzten Jahren ein großes Wachstum gegeben hat. Das südliche Afrika hat derweil nach wie vor mit großen Problemen zu kämpfen. Noch immer herrscht hier der Hunger vor, noch immer sind die Kinder unterernährt, noch immer stirbt jedes achte Kind vor seinem fünften Lebensjahr.
Besonders sehr arme Menschen sind weltweit weiterhin stark benachteiligt. Die Kinder der Ärmsten, Kinder in Krisengebieten und viele Mädchen haben weiterhin keinen Zugang zu Bildung, die Sanitärversorgung für arme Menschen und die Landbevölkerung ist noch nicht ausreichend gewährleistet und auch in Slums leben die Menschen nach wie vor unter katastrophalen Bedingungen.
Diese Menschen, die Ärmsten der Armen und Außenseiter der Gesellschaft, müssen noch stärker an den Verbesserungen teilhaben. Von einer offenen und vor allem für alle fairen Entwicklungspartnerschaft ist die Welt noch weit entfernt. Auch über das Jahr 2015 hinaus muss noch viel getan werden.
Quelle: UN Millenniumsziele Bericht 2011
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