Hintergrund zu Bildung bzw. Grundbildung
Grundbildung bedeutet, dass ein Mensch die Grundschule regelmäßig und bis zum Abschluss besucht hat. Den Menschen soll so die Möglichkeit geboten werden, Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen zu erlernen. Die Kenntnisse tragen entscheidend zur Entwicklung bei.
Nicht alle haben die gleichen Chancen auf Bildung
Bei der Prozentzahl der Kinder, die eine Schule besuchen, gibt es große regionale Unterschiede. Auch Kinder, die aus armen Familien oder ethnischen Minderheiten stammen, haben einen erschwerten Zugang zu Bildungseinrichtungen. Aber es gibt nicht nur regionale Unterschiede. Selbst innerhalb eines Landes können die Zahlen stark variieren. Kinder die in ländlichen Regionen oder in den Armenvierteln wohnen, haben meist einen sehr langen oder unzumutbaren Schulweg und bleiben daher lieber zu Hause.
Die Kosten für die Schulbildung konkurrieren häufig mit den Kosten für Nahrungsmittel oder Gesundheitsversorgung. Manche Eltern schicken ihre Kinder daher lieber arbeiten als zur Schule. Weltweit arbeiten etwa 116 Millionen Kinder im schulfähigen Alter. Mädchen werden häufig zu Hause als Haushaltshilfe eingesetzt. Oft fehlt es auch an Unterricht in der Muttersprache: circa 221 Millionen Kinder müssen in der Schule eine andere Sprache sprechen (oder erst erlernen) als zu Hause.
UN-Ziele in der Grundbildung
Bis 2015 soll jedem Kind, sowohl Jungen als auch Mädchen, die Möglichkeit garantiert werden, die Grundschule bis zum Abschluss zu besuchen.
Weltweite Situation der Bildung in Zahlen
Weltweit wurden 2008 etwa 88 Prozent der Kinder eingeschult. Allerdings haben nur 83 Prozent die Grundschule auch abgeschlossen. Viele Kinder verlassen frühzeitig die Schule wieder, um im Haushalt zu helfen oder zu arbeiten. Im subsaharischen Afrika werden am wenigsten Kinder eingeschult, dort sind es nur rund 76 Prozent. Das heißt, dass jedes vierte Kind gar nicht erst eingeschult wird. Immerhin ist hier ein Fortschritt zu verzeichnen: 1999 wurden nur 58 Prozent der Kinder eingeschult, also nur wenig mehr als die Hälfte aller Kinder.
Erste Fortschritte in der Grundbildung
Beispiele zeigen, dass mit der richtigen Politik große Erfolge erzielt werden können: Die Vereinigte Republik Tansania hat den Anteil der Einschulungen zwischen 1999 und 2008 verdoppeln können. Auch in Südasien und Nordafrika hat sich die Lage verbessert: In Südasien ist der Anteil der Kinder, die eingeschult werden, von 79% auf 90% gestiegen. In Nordafrika wurden 2008 94% der Kinder eingeschult, anstelle von 86% im Jahr 1990.
Grundbildung für alle! – eine Prognose
Trotz der Erfolge wird es im Jahr 2015 vermutlich immer noch 56 Millionen Kinder im schulfähigen Alter geben, die keinen Zugang zu einer Schule haben.
Die Zahl der Kinder, die keine Schule besuchen, konnte weltweit zwischen 1999 und 2008 von 105 Millionen auf 72 Millionen reduziert werden. Es hat also etwa 10 Jahre gedauert, um das Millenniumsziel zu einem Viertel zu erreichen. Drei Viertel liegen noch vor uns, und sind in den verbleibenden 5 Jahren bis 2015 nur schwer zu erreichen.
Starke Benachteiligung von Mädchen und Kindern mit Behinderung
Zudem sind Mädchen und Kinder mit Behinderungen, wenn es um Bildung geht, immer noch stark benachteiligt.
Die Geschlechterunterschiede bei den Kindern, die die Schule abgebrochen haben oder gar nicht erst eingeschult wurden, verringern sich zwar, trotzdem besuchen immer noch weniger Mädchen als Jungen eine Schule. 1999 waren unter den Kindern, die keine Schule besuchen 57% Mädchen, 2008 sind es nur noch 53%, Hier gibt es also eine leichte Verbesserung. Allerdings kann man hier starke regionale Unterschiede feststellen. In Nordafrika sind zwei Drittel aller Kinder, die nicht zur Schule gehen, Mädchen. Dort werden Mädchen häufig von ihren Familien zu Hause behalten, um im Haushalt zu helfen.
Benachteiligt sind auch solche Kinder, die eine Behinderung haben. Das passiert nicht nur in Afrika und Asien, sondern auch in Europa. In Bulgarien und Rumänien, beides Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, gingen 2002 90% der Kinder im schulfähigen Alter zur Schule. Unter den behinderten Kindern im gleichen Alter waren es jedoch nur 58%. Kinder mir Behinderungen werden oft diskriminiert und ausgeschlossen.
Auch Erwachsenen fehlt es an Bildung
Nicht nur den Kindern auf unserem Planeten fehlt es an Grundbildung. 22% der Erwachsenen sind Analphabeten. Sie haben in ihrer Kindheit nie eine Schule besucht oder diese schon nach kurzer Zeit abgebrochen. Bei den jungen Menschen bis zum 30. Lebensjahr sind sogar 47% von ihnen betroffen. Die Zahl der erwachsenen Analphabeten beträgt zurzeit etwa 759 Millionen. Der Fokus von Bildungsprojekten liegt häufig auf Kindern bis 15 Jahren. Erwachsenenbildung wird dabei oft vernachlässigt. Daher wird es im Jahr 2015 wahrscheinlich immer noch 710 Millionen Erwachsene geben, die nicht richtig lesen und schreiben können.
Aktion Deutschland Hilft: Bildungsprojekte (Beispiele)
ADRA: Damit mehr Kinder - aber auch Erwachsene - die Möglichkeit haben, sich zu bilden, baut ADRA 71 Schulen und 24 Lernzentren in Somalia auf und stärkt dadurch Lehrkräfte und die Kapazität der Bildungsministerien.
Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners: Mit Waldorfschulen, Lehrerausbildung, Sozialarbeit, Notfallpädagogik und vielem mehr helfen die Freunde Kindern weltweit in einer gesunden Atmosphäre für Beruf und Leben zu lernen.
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