"Im Rückspiegel sahen wir schon das Wasser kommen. Und da wurde uns allen bewusst, was für eine Naturgewalt das ist und dass die meisten so einen Einsatz noch nicht erlebt hatten."
Dirk Lötschert, ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel e.V.
Vom 14. auf den 15. Juli 2021 ereignet sich in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine Naturkatastrophe. Zahlreiche Rettungskräfte sind in der Flutnacht im Einsatz – darunter Dirk Lötschert und Stefan Schaaf vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Ein Jahr später blicken sie in dieser Folge von who cares zurück.
Folge 14 – jetzt reinhören!
Hört rein und abonniert den Podcast auf eurer Wunsch-Plattform: Spotify, iTunes oder Deezer.
In der Flutnacht kümmerten sich die Einsatzkräfte unter anderem um Menschen, die gerade ihre Häuser verloren hatten oder kurzzeitig evakuiert werden mussten. Turnhallen wurden zu Notunterkünften, wo unter anderem warme Mahlzeiten, Getränke, Decken und Kleidung verteilt wurden.
Rückblick: Ein Jahr nach der Flutkatastrophe im Ahrtal
"Dort saß eine alte Dame, die nicht wusste, wohin mit sich. Alles Leute, die gerade ihr Haus verloren haben und nichts mehr besitzen außer dem, was sie am Leib tragen."
Stefan Schaaf, ASB Worms
Der ASB ist eine der 15 Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, die seit der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW vor Ort Hilfe leisten. Am Anfang ging es um akute Nothilfe: die Rettung und Evakuierung von Menschen, die Versorgung von Verletzten, die Verteilung von Trinkwasser.
Unser Bündnis ist weiterhin für die Menschen im Einsatz
Schnell stand fest, dass die Menschen lange Unterstützung brauchen werden. Nach und nach setzen die Hilfsorganisationen mittel- und langfristige Maßnahmen um: psychosoziale Hilfe, Unterstützung beim Wiederaufbau, Hilfsprojekte für Kinder und vieles mehr.
Dennoch offenbaren sich auch soziale Ungleichheiten nach der Naturkatastrophe. Haushalte mit weniger finanziellen Mitteln sind oft besonders stark betroffen. Elale sieht hier den größten Bedarf: "Familien, die von dieser Katastrophe getroffen wurden, leben oft an der Armutsgrenze, weil sie keine sicheren Häuser hatten, die sie vor der Katastrophe schützen können."
Menschen helfen zu können, die nach der Katastrophe ihre Heimat verloren haben – für Elale eine bestärkende Aufgabe: "Wenn man in den Gemeinden von Familien hört, dass sie dankbar sind, nun eigene Häuser zu haben, dann erfüllt mich das sehr. Es gibt mir die Kraft, meine Arbeit weiterzumachen."
Klimawandel verstärkt Naturkatastrophen
Taifun Rai überrascht die Menschen auf den Philippinen, als er im Dezember 2021 außerhalb der üblichen Sturm-Saison auf Land trifft. Elale Baldelovar erinnert sich: "Noch in derselben Nacht haben sich die Menschen in ein höher gelegenes Gebiet gerettet. Die meisten von ihnen hatten nichts, nur ihre Kleidung, die sie anhatten."
Der Inselstaat wird häufig von Wirbelstürmen getroffen; 2013 etwa hatte Taifun Hayian schwere Schäden angerichtet – viele Gemeinden erholen sich bis heute von den Folgen.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren auf den Philippinen aktiv. Dadurch ist nach Naturkatastrophen schnelle Hilfe möglich. "Wir konnten innerhalb eines Tages auf diese Katastrophe reagieren", sagt Elale.
Danke an alle Spenderinnen und Spender. Danke an alle, die geholfen haben!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Nothilfe weltweit
Stichwort: Nothilfe weltweit
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!