In dieser Folge von who cares geht es um Drittstaatengeflüchtete aus der Ukraine. Das sind Menschen, die vor dem Krieg dort fliehen mussten, jedoch keine ukrainische Staatsangehörigkeit besitzen. Welche Folgen das für ihren Aufenthalt in Deutschland hat, vor welchen Herausforderungen sie stehen und wie CARE sie gemeinsam mit lokalen Vereinen unterstützt, erfahren Sie in dieser Podcast-Folge.
Folge 25 – jetzt reinhören!
CARE ist eine der 21 Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, die den Menschen seit Beginn des Krieges humanitäre Hilfe leisten – in der Ukraine selbst und auf allen Stationen der Flucht.
Wir besuchen in dieser Folge einen Workshop für Drittstaatengeflüchtete in Potsdam, sprechen mit Viktor aus Nigeria sowie Geraldine Mua von FEM e.V., Obiri Mokini von Cagintua e.V. und Lara-Isabell Broicher von CARE.
Viele Menschen, je nachdem aus welchen Land sie kommen, brauchen ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis, um sich in Deutschland aufhalten zu dürfen. Wer zum Beispiel vor einem Krieg flieht und in Deutschland Asyl beantragen möchte, durchläuft ein Verfahren, das sehr lange dauern kann.
Nachdem der Krieg in der Ukraine ausgebrochen war, wurde eine Ausnahmeregel geschaffen: Die Geflüchteten wurden "vorübergehend von der Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit" – so der offizielle Wortlaut. Das bedeutet: Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit erhalten den sogenannten humanitären Aufenthaltstitel ohne Asylverfahren. Sie haben dadurch sofort gewisse Rechte und Möglichkeiten, sie dürfen zum Beispiel arbeiten, erhalten Bafög oder Kindergeld oder können Integrationskurse besuchen.
Diese Ausnahme gilt aber nicht für Menschen, die sich zu Beginn des Krieges zum Beispiel als Studierende oder aus beruflichen Gründen in der Ukraine aufgehalten haben, aber eine andere Staatsangehörigkeit besitzen. Sie müssen oft langwierige Prüfungen durchlaufen, um als Drittstaatengeflüchtete denselben Schutz gewährt zu bekommen. In dieser Zeit haben sie keine Arbeitserlaubnis und es gilt die Residenzpflicht. Das heißt, die Geflüchteten können sich nur in der Region aufhalten, die die Behörden festgelegt haben.
"Mein Name ist Victor und ich komme aus Nigeria. Nach meiner Ausbildung sagten meine Eltern: Geh in die Ukraine, dort kannst du dich als IT-Fachmann weiterentwickeln. Dort kam ich im Januar 2022 an. Als kurz darauf der Krieg begann, fragte ich mich: Was mache ich jetzt? Wohin gehe ich? Ich entschied mich für Deutschland, weil ich dachte, hier meine Fähigkeiten im Webdesign weiterentwickeln zu können und die Person werden zu können, die ich sein möchte."
Viktor aus Nigeria
Chancengleichheit und Perspektiven für Geflüchtete in Deutschland
"Bei unserer Arbeit geht es darum, den Menschen ihre Perspektiven in Deutschland aufzuzeigen. Viele wissen nach ihrer Flucht aus der Ukraine nicht, wie es weitergehen soll. Wir klären zum Beispiel über Deutschkurse, Ausbildungsmöglichkeiten oder Bundesfreiwilligendienste auf. Denn es gibt viele, viele Möglichkeiten für sie.
Bevor ich aus Kamerun geflohen bin, habe ich als Lehrerin gearbeitet. In Deutschland wurde ich zur Analphabetin, das war sehr schwierig für mich. Heute setze ich mich für Geflüchtete ein, die hier ankommen. Ich möchte etwas zurückgeben, ihnen auf ihrem Weg helfen. Egal, von welchem Kontinent sie kommen."
Geraldine Mua von FEM e.V.
Seit Beginn des Krieges helfen die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, darunter CARE Deutschland, betroffenen Menschen in der Ukraine und auf allen Stationen der Flucht.
Auch in den Nachbarländern wie Polen und Deutschland sind sie im Einsatz, häufig in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen.
Danke an alle Spenderinnen und Spender, die diese Hilfe möglich machen!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Nothilfe weltweit
Stichwort: Nothilfe weltweit
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!