von Malteser International/Aktion Deutschland Hilft
Sie haben geringere Einkommen, eine höhere Arbeitslosenquote und oftmals keinen Zugang zu sicheren Erwerbsmöglichkeiten. Trotz formeller Gleichstellung sind Frauen in vielen asiatischen Ländern immer noch häufiger von Armut betroffen als Männer.
Asien: Viele Frauen arbeiten ohne soziale Absicherung
Ob in Indien, auf den Philippinen oder Indonesien: Viele Frauen sind im informellen Sektor tätig, mit unregelmäßigem und oftmals sehr niedrigem Einkommen, fast immer ohne Arbeitsvertrag oder einer sozialen Absicherung.
Als "Kleinunternehmerinnen" haben sie nur sehr begrenzten Zugang zu Produktionsmitteln und Krediten und keinen Einfluss auf Zulieferer, was ihren wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg oftmals zunichtemacht.
Müllsammlerinnen haben keine feste Anstellung
Besonders augenscheinlich ist dieses Problem in der Recycling-Branche: Als informelle Müllsammlerinnen, stützen Frauen einen großen Teil des Recyclingsystems in vielen asiatischen Ländern. Mit dieser schweren und ungesunden Arbeit verdienen sie allerdings sehr viel weniger als ihre männlichen Kollegen.
Obwohl sie häufig diejenigen sind, die für die Sauberkeit in den Dörfern oder Stadteilen zuständig sind, sind es überwiegend Männer, die bei den Müllunternehmen "richtige" Anstellungen bekommen oder selbst unternehmerisch in dem Bereich tätig werden.
Der meiste Plastikmüll im Meer stammt aus Asien
Dabei ist Plastikmüll in vielen asiatischen Ländern ein dringendes Problem und die Arbeit der Frauen kann nicht überschätzt werden. Mit steigendem Wohlstand nimmt auch der Konsum nach westlichem Vorbild zu – und damit die Nutzung von Plastik als Verpackungsmaterial.
Die Systeme für Entsorgung und Recycling des Mülls stecken jedoch meist noch in den Kinderschuhen. In der breiten Bevölkerung fehlt es an Wissen über die schädlichen Auswirkungen von Plastik für die Umwelt. In der Folge landet der Abfall oftmals einfach auf der Straße. Ganze Städte, Flüsse und Küstenregionen versinken in Abfall. Studien zufolge sind aktuell fünf asiatische Länder für mehr als 60 Prozent des Plastikmülls verantwortlich, der in den Weltmeeren treibt.
Malteser International stärkt Ansehen der Müllsammlerinnen
Setzt man beides in Beziehung zueinander, wird eines deutlich: Wer die Stellung der Müllsammlerinnen fördert und ihre Tätigkeit zu einer lukrativen und gefragten Arbeit macht, der kann auch etwas gegen das Plastikproblem tun. Genau diesen Ansatz verfolgt Malteser International gemeinsam mit lokalen Partnern länderübergreifenden in Indien, Indonesien, Nepal und auf den Philippinen.
Dafür bilden die Helferinnen und Helfer Frauengruppen in Managementstrategien aus und vermitteln ihnen wichtige Marktkenntnisse. In Workshops erarbeiten die Frauen dann für ihre Gemeinden Konzepte zum Plastikrecycling und unterstützen sich gegenseitig bei deren Umsetzung.
Umweltschutz und Verbesserung der Chancengleichheit
Dabei werden die Frauen in die gesamte Wertschöpfungskette des Plastikrecyclings eingebunden: Sie klären ihre Gemeinden über die Vorteile von Reduce, Reuse, Recycle auf, managen lokale Abfallsammelstellen und unterhalten Recycling-Werkstätte.
"Wir unterstützen die sogenannten 'Womenpreneurs4plastic-Gruppen' mit Trainings, um ihre technischen Fähigkeiten und generellen Kenntnisse über Produktauswahl, Qualität und Marketing zu verbessern. Die Frauen lernen unternehmerisches Handeln, erwirtschaften auf diese Weise nachhaltig Einkommen und schützen gleichzeitig die Umwelt", erklärt Cordula Wasser, Leiterin der Regionalgruppen und Initiatorin des Projektes.
Die Malteser sind Teil von Aktion Deutschland Hilft. Mehr als 20 Hilfsorganisationen haben sich in dem Bündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam leisten sie armen Menschen humanitäre Hilfe. Danke für Ihre Spende!