Das Kinderhilfswerk Global Care ist über den Paritätischen Wohlfahrtsverband bei Aktion Deutschland Hilft organisiert. Beate Tohmé ist bei der Hilfsorganisation mit Sitz im nordhessischen Fritzlar für die Projekte zuständig.
Frau Tohmé, was ist die Motivation für Ihre Arbeit in der Humanitären Hilfe?
Ich kann durch meine Tätigkeit dazu beitragen, Not leidenden Kindern und Familien in den Entwicklungsländern eine Chancefür eine bessere Zukunft zu geben. Das gibt der Arbeit Sinn
und einen besonderen emotionalen Wert. Mir gefällt es, die spannenden Entwicklungen im Bereich der humanitären Hilfemitzugestalten. Die Hilfe soll noch transparenter, effizienter und nachhaltiger werden. Reisen in die Projektländer und die Begegnung mit Menschen anderer Kulturen bereichern mein Leben und erweitern den Horizont.
Sie waren kürzlich im Libanon. Wie haben Sie die Lage der syrischen Flüchtlinge empfunden?
Die Familien sind auf der einen Seite erleichtert, weil sie dem Krieg und der Lebensgefahr entkommen konnten. Auf der anderen Seite haben sie traumatische Fluchterlebnisse hinter sich und müssen den Verlust ihres Hauses und ihrer Existenzgrundlagen bewältigen. An ein mögliches Ende des Bürgerkriegs und eine Rückkehr in die Heimat wagt niemand zu denken. So spürt man Resignation und Verzweiflung.
Besonders hat mich die Aussage der zwölfjährigen Farida bewegt. Ihre Erlebnisse stehen stellvertretend für alle Flüchtlingskinder. Während meines Besuchs erzählte sie mir, dass sie in Kaab Elias in die Schule geht. Das fände sie gut, sonst würde sie sich langweilen. Aber fast alle Fächer würden in Französisch unterrichtet, und in Syrien hätten sie nur Englisch gelernt. Deshalb verstehe sie kaum etwas von dem, was die Lehrer erklären. Außerdem vermisse sie ihre Freunde. Sie sagte zu mir: „Wenn ich meine Mutter frage, wann wir wieder nach Hause fahren, guckt sie traurig und zuckt mit den Schultern.“
In welcher Form ist das Kinderhilfswerk Global Care im Libanon aktiv?
Wir unterstützen die Hilfsmaßnahmen einer Kirchengemeinde, die Decken, Matratzen, Nahrungsmittelpakete und Medikamente an 80 Familien in der Bekaa-Ebene und in Beirut verteilt. Die Mitarbeiter besuchen die Familien regelmäßig und kümmern sich um ihre Nöte und Bedürfnisse. Da sie selbst Opfer eines Bürgerkriegs waren, können sie die Situation der traumatisierten Flüchtlinge verstehen.
Um den Kindern fröhliche Momente zu ermöglichen, ist ein Fest mit Spielen, Theaterstücken und Geschenken geplant. Was sind die Vorteile einer kleineren Organisation wie Global Care gegenüber großen Hilfswerken? Es gibt kurze Entscheidungswege und überschaubare Strukturen. Wir können schnell und flexibel auf Anfragen oder Veränderungen reagieren und einen sehr persönlichen Kontakt mit unseren Projektpartnern und Spendern pflegen.
Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care
Gebrüder-Seibel-Ring 23
34560 Fritzlar
Tel.: 05622/6160
Fax: 05622/910096
E-Mail: info(at)kinderhilfswerk.de
Internet: www.kinderhilfswerk.de
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Standort | Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care
Gebrüder-Seibel-Ring 23 34560 Fritzlar |
Gründung | 1976 |
Bündnismitglied seit: | 2001 |
Anzahl Mitarbeiter | 8 hauptamtlich |
Arbeitsschwerpunkte | Katastrophenhilfe und Patenschaften für Not leidende Kinder. |
Aktionsraum | weltweit |
Geschäftsführerin | Beate Tohmé |