Mahmut Güngör ist Programm-Koordinator für Humanitäre Hilfe bei Islamic Relief Deutschland. Er steuert darüber hinaus auch Entwicklungsprojekte und vertritt Islamic Relief im Rahmen von nationalen und internationalen Netzwerken sowie bei Veranstaltungen und Workshops.
„Der Beruf des Koordinators für Humanitäre Hilfe ist sicherlich kein klassischer Kindheitstraum“, sagt Mahmut Güngör. „Kindheitstraum, das war bei mir zunächst Pilot, später Chirurg.“ Doch Güngör studierte Medienwissenschaften und arbeitete danach erst einmal bei einer Werbeagentur. Nach einem ehrenamtlichen Einsatz im Sudan für eine deutsche Hilfsorganisation kam bei dem jungen Akademiker der Wunsch auf, weiter in diesem Bereich zu arbeiten.
„Ich habe 2008 bei Islamic Relief die geeignete Basis dafür gefunden.“ Zunächst in der Marketingabteilung beschäftigt, nutzte Güngör Anfang 2011 die Möglichkeit, in die Programmabteilung zu wechseln, um „die Hilfe nicht nur von der Spenderseite, sondern auch aus der Perspektive der Begünstigten sehen zu können.“ Zunächst koordinierte Güngör die laufenden Projekte von Islamic Relief, doch schon bald verlagerte sich seine Tätigkeit stärker in Richtung „Koordinierung von Nothilfeeinsätzen“.
Eine erste Projektreise führte ihn nach Indonesien, wo es darum ging, mögliche künftige Projekte vorzubereiten. Sein erster humanitärer Hilfseinsatz ging dann im Frühjahr 2011 an die tunesisch-libysche Grenze. „Ich hatte dort verschiedene Aufgaben bei der Organisation der Hilfe für die Flüchtlinge aus Libyen – unter anderem musste ich den Kontakt zum UN-Flüchtlingshilfswerk und zu den lokalen Behörden halten.“ Dieser Einsatz habe ihn auch über die Arbeit hinaus geprägt: „Ich konnte sehen, was es bedeutet, in einem engen zeitlichen Rahmen etwas zu leisten. Immer mit dem Ziel, Menschen, die aus ihren Lebensumständen herausgerissen wurden, so weit aufzufangen, dass sie zumindest ihr Überleben sichern können.“
"Eine Bereicherung im Spektrum deutscher Nichtregierungsorganisationen"
Mahmut Güngör repräsentiert Islamic Relief auch im Rahmen internationaler Netzwerke und bei Partnerorganisationen. „Es ist für mich wichtig, dass man an einem Tisch zusammenkommt und über die humanitäre Arbeit spricht. Ich denke, dass Islamic Relief eine Bereicherung für das Spektrum der deutschen Nichtregierungsorganisationen ist. Denn vielfach können wir aufgrund unseres kulturellen Hintergrunds auch bei gleicher Arbeit feine Unterschiede einbringen, und um diese geht es oft. Solche Dinge können wir im Gespräch mit anderen Organisationen austauschen.“Seine Religion spielt für Mahmut Güngör auch bei seiner Arbeit eine wichtige Rolle. „Die Werte, die mir meine Religion gibt, helfen mir, im Leben fester zu stehen – aber auch das, was ich erlebe, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.“ Gerade bei dieser Arbeit erlebe man sehr viel Leid, Schmerz und Ungerechtigkeit. „Meine Religion hat mich gestärkt und mir dabei geholfen, mit dem was ich gesehen habe, umzugehen und mich persönlich zu entwickeln.“
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