von Aktion Deutschland Hilft/Habitat for Humanity
Reines Wasser schmeckt doch eigentlich nach nichts. Nach Wasser eben. Nichts Besonderes. Kein Erlebnis, an das man sich erinnern würde. Wasser halt. Schüler und Lehrer aus den Siedlungen Mtsiliza und Mtandire der malawischen Hauptstadt Lilongwe denken ganz anders darüber – und erzählen.
Elita Tineti: "Sauberes Wasser ist so befreiend"
"Bevor der Brunnen auf unserem Schulgelände gebohrt wurde, sagten uns unsere Lehrer, dass wir jeden Tag einen Eimer Wasser von zu Hause mit in die Schule bringen müssen, zum Wischen der Klassenräume und für nach dem Toilettengang. Das war sehr schlimm für mich, denn ich musste mit so einem schweren Eimer auf dem Kopf den ganzen Weg von zu Hause bis zur Schule zu Fuß gehen.
Wenn ich heute durstig bin, hole ich einfach meinen Becher und gehe zum Brunnen. Auch nach dem Toilettengang kann ich mir meine Hände waschen. Und die Klassenräume können wir so viel besser sauber halten. Das alles ist so befreiend."
Kelvin Chalowa: "Ich kann mir jederzeit die Hände waschen"
"Viele Male wollten wir nach dem Toilettengang den Wasserhahn benutzen, aber es kam kein Wasser heraus. Wir konnten uns oft nicht die Hände waschen und aßen in den Pausen mit schmutzigen Fingern. Es gab Zeiten, in denen ich mit Schulkameraden das Gelände verließ, weil wir so durstig waren.
Dann holten wir uns Wasser aus einer flachen Wasserstelle. Wir hätten uns einem hohen Risiko ausgesetzt, mit Krankheiten zu infizieren, wie uns später erklärt wurde. Aber jetzt, mit dem Brunnen auf unserem Campus, kann ich mir jederzeit die Hände waschen. Ich verlasse das Schulgelände nicht mehr und wenn ich eine Frucht gekauft habe, wasche ich sie mit dem Wasser ab. Ich bin so froh. Der Brunnen geht nie zur Neige."
Anne Joseph: "Der Brunnen hat alles zum Guten verändert."
"Bevor Habitat for Humanity den Brunnen an unserer Schule baute, standen wir vor vielen Herausforderungen: Wir hatten nur einen Wasserhahn, der mehr als zehn Mitarbeiter und über 3.000 Schüler versorgen musste.
Stellen Sie sich vor, wir hatten öfters die Situation, dass die Hausmeister unsere Toiletten nicht saubermachen und die Schülerinnen und Schüler ihre Klassenzimmer nicht aufwischen konnten, wenn der Wasserhahn einige Wochen lang defekt war.
Vom Durst der Kinder ganz zu schweigen. Wegen des andauernden Wassermangels konnten wir leider unseren Gemüsegarten nicht halten. Das war besonders für die Kinder sehr schlimm. Der Brunnen hat das alles zum Guten verändert."
Die Bedeutung von Wasser in Malawi
Die Bewohner der rasant wachsenden informellen Siedlungen Mtsiliza und Mtandire der malawischen Hauptstadt Lilongwe haben keine positive Assoziation mit dem Thema Wasser: Denn Wasser bedeutet hier in der Regel Mangel, Durst, Anstrengung und Krankheiten.
Die meisten Menschen aus diesen Gebieten leben von weniger als zwei Euro pro Tag, und das Grundbedürfnis nach sauberem Wasser wird in der Regel nicht erfüllt. Die staatlichen Schulen, die eine hohe Schülerzahl haben, sind chronisch unterfinanziert. Dies führt dazu, dass es an Wasser und sanitären Anlagen fehlt. Aus diesem Grund baut Habitat for Humanity Deutschland hier Brunnen, Trinkwasser- und Handwaschanlagen.
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