von AWO International
Odisha gehört zu den ärmsten Bundesstaaten in Indien. Einige Regionen wie das südlich gelegene Kalahandi waren jahrzehntelang der Inbegriff von Hunger, Armut und Elend. Dort führt AWO International mit der Partnerorganisation Madhyam das Projekt "Gemüseanbau in Frauenkooperativen" durch, um Armut zu bekämpfen und zur Ernährungssicherheit beizutragen. Mit großem Erfolg.
Gegen den Hunger: Anbauflächen besser nutzen
Mehr als 9000 Frauen aus 79 Dörfern haben sich seit 2009 in 30 Kooperativen zusammengeschlossen. Die Frauen wurden geschult, die geringen Anbauflächen ihrer Familien besser zu nutzen und durch innovative Technologien wie zum Beispiel Liniensaat, Wechselfeldwirtschaft und Mischkultur den Ertrag zu steigern. In den Hinterhöfen bauen sie Gemüse für den Eigenbedarf an. Anstatt mit nicht reproduzierbaren Hybrid- oder Gensorten werden die Felder wieder mit traditionellem Saatgut bestellt.
Die Gemüsebäuerinnen wurden geschult, Dünge- und Spritzmittel biologisch aus Naturmaterialien selbst herzustellen: Diese verursachen kaum Kosten und werden oft auch weiterverkauft. Auch die Bodenproben werden eigenständig durchgeführt. Lokale Fachkräfte, die im Rahmen des Projektes ausgebildet wurden, entwickeln passende Anbaupläne. "Energieneutrale Kühlschränke" halten das Gemüse frisch; Kleinbäuerinnen vermarkten ihre Früchte gemeinsam zu fairen Preisen.
Einkommen verdoppelt und Ernährungssituation verbessert
In den letzten Jahren haben sich die Haushaltseinkommen der Kooperativen-Mitglieder verdoppelt, die Ernährungssituation hat sich deutlich verbessert und die Abhängigkeit von externen Kreditverleihern ist zurückgegangen. Auch das Ansehen der Frauen innerhalb ihrer Familien und Gemeinden ist gestiegen. Durch den eigenen Verdienst entscheiden die Frauen aktiv mit: Ob es Ausgaben für Schul- oder Arztbesuche gibt, ist nun in vielen Haushalten nicht mehr ausschließlich Männersache. Frauen wurden durch das Projekt gezielt gestärkt, sie artikulieren ihre Interessen und tragen heute aktiv zur Gemeindeentwicklung bei.
Durch innovative landwirtschaftliche Anbaumethoden hat das Projekt nicht nur die Ernährungssituation in der von Armut und Naturkatastrophen geplagten Region verbessert, sondern zur Verdoppelung der Haushaltseinkommen geführt und auch die gesellschaftliche Teilhabe von Frauen deutlich verbessert. Insgesamt 63 000 Menschen wurden durch das Projekt erreicht. Nicht ohne Grund wurde das Projekt mehrfach von der indischen Regierung ausgezeichnet.
"Eine Welt ohne Hunger" & neue Perspektiven für Familien in Indien
Mit einer zusätzlichen Förderung im Rahmen der Sonderinitiative "Eine Welt ohne Hunger" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) können seit 2015 35 weitere Dörfer im Distrikt Kandhamal unterstützt werden.
+++ Spendenaufruf +++
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