von Johanniter
Ein Jahr nach dem verheerenden Zyklon Idai hat sich die Situation in Mosambik nur zum Teil entspannt. Trotz guter Ernteprognosen sind mehr als eine Millionen Menschen weiter von Nahrungsmittelhilfen abhängig.
"Wir leben auf gut Glück", sagt Luisa Juga, eine 78-jährige Bäuerin aus der kleinen Siedlung Ingomai in der Provinz Manica im Westen des Landes. Denn Extremwetterlagen gefährden die Selbstversorgung der Menschen.
Wetterextreme: Bei schlechter Ernte droht Hunger
So kam es erst im Februar zu schweren Überschwemmungen durch Starkregen im Zentrum Mosambiks. Im Süden des Landes herrscht hingegen eine enorme Trockenheit. Die Folge sind erhöhte Nahrungsmittelpreise, was besonders arme Familien trifft.
"Es besteht Übereinstimmung darüber, dass nur eine außerordentlich gute Ernte eine drohende Hungerkrise verhindern kann", sagt David Prieto, Johanniter-Landesbüroleiter in Mosambik. "Dafür gibt es aber nur wenig Hoffnung. Deshalb brauchen die Menschen weiter unsere Unterstützung."
Weitere Nothilfe vor Ort benötigt
Die Johanniter, die bereits seit dem vergangenen Jahr nach Zyklon Idai in Mosambik tätig sind, unterstützen seit Jahresbeginn 27.000 Familien mit 28 Tonnen Saatgut wie Mais und Bohnen, sowie Werkzeug zur Bestellung der Felder und Trainings durch lokale Partnerorganisationen.
Die Ziele sind angepasste Anbaumethoden, um die Widerstandskraft gegenüber zukünftigen Krisen zu erhöhen. Zudem wurden in der Stadt Beira 250 Latrinen gebaut und die medizinische Versorgung im Bezirk Buzi verbessert. Insgesamt haben bereits 62.000 Menschen Hilfe von den Johannitern erhalten.
Hintergrund: Zyklon Idai in Mosambik
Der Zyklon Idai war Mitte März 2019 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometer über Mosambik gezogen und hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Hunderte Menschen starben, Tausende wurden obdachlos, ganze Landstriche komplett überflutet.
Hilfsorgansiationen von Aktion Deutschland Hilft leisteten gemeinsam schnelle Nothilfe. Auch die Johanniter waren direkt nach dem Zyklon mit insgesamt 23 ehrenamtliche Soforthelfern, darunter Ärzte, Sanitäter und Logistiker, vor Ort. Sie übernahmen die medizinische Grundversorgung für rund 17.000 Einwohner im abgelegenen Bezirk Búzi. Nach der Soforthilfe haben die Johanniter Projekte zur Unterstützung des Wiederaufbaus in der Region gestartet.
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