von Aktion Deutschland Hilft
Pedro Zingas, Domingos Mazembe und ihre Kurstteilnehmer haben auch an diesem Nachmittag nur ein Ziel: beim nächsten Mal vorbereitet zu sein. Sie wollen sich selbst helfen können, wenn eine Katastrophe wie der Zyklon Idai sie noch einmal heimsucht. Dann wollen sie aus eigenen Kräften wieder auf die Beine kommen.
Mit koordinierter Teamarbeit sicher in der Katastrophe
Risiko-Komitee nennt sich das 18-köpfige Bewohnerteam im Umsiedlungscamp Goonda Madjaca. Neun Frauen und neun Männer. Ihr Trainer: der junge Domingos Mazembe. An mehreren Nachmittagen bringt er seinem Kurs bei, wie sie mit koordinierter Teamarbeit in der Katastrophe schneller reagieren können, um die Gefahr für Leib und Leben zu verringern.
"Drei Gruppen zu je sechs Personen bilde ich hierfür aus," erklärt der CARE-Mitarbeiter uns. Warning-Team heißt die erste. Ihre Aufgabe besteht darin, frühzeitig eine herannahende Gefahr zu erkennen und die Dorfgemeinschaft vor ihr zu warnen, damit die zweite Gruppe, das Shelter-Team, dafür sorgen kann, dass sich die Bewohner rechtzeitig in Sicherheit bringen. Ist das Schlimmste überstanden, koordiniert die dritte Gruppe, das Recovery-Team, den Wiederaufbau.
Vorsorgen dank Sparen
An alle drei Teams werden dabei bestimmte Hilfsmittel verteilt, wie etwa Fahrräder an das Warning-Team, damit sie mobil sind. Oder Megaphone für das Shelter-Team, um die Bewohner zügig zu mobilisieren. Domingos betont, dass alle Teilnehmer Freiwillige sind und ihre Aufgabe sehr ernst nehmen.
"Sie haben erlebt, was bei einer Katastrophe wie Idai passieren kann. Nun tragen sie die Verantwortung, ihr Dorf im Ernstfall zu schützen. Das ist eine große Aufgabe, auf die sie stolz sind."
Gegen die zerstörerische Kraft eines Zyklons ist nur wenig auszurichten. Doch man kann einiges tun, um danach wieder schneller auf die Beine zu kommen. Das vermittelt Pedro Zingas seinen Kursteilnehmern, wenn er ihnen das Konzept vom Sparen erklärt. "Am Anfang war es nicht einfach, die Dorfgemeinschaft davon zu überzeugen, dass es hilfreich ist, Geld für Notfälle beiseitezulegen", berichtet er.
Gemeinschaftsbanken helfen in der Not
"Die Menschen haben hier nicht viel. Und das bisschen auch noch ungenutzt zu lassen, ist schwer für sie einzusehen." Mit Hilfe von Rollenspielen versucht Pedro, seiner Gruppe den Prozess des Sparens und des Auszahlens zu erklären, und das System zu veranschaulichen.
Kleinspargruppen nennt sich das Ganze: Mitglieder der Dorfgemeinschaft zahlen regelmäßig Geld in eine Art Gemeinschaftsbank ein. Der Mindestbeitrag liegt bei 10 Medical, umgerechnet 15 Cent.
Das Ersparte macht die Betroffenen unabhängig
Bei einer Katastrophe oder einem Notfall können die Mitglieder der Gemeinschaft vom gesammelten Geld Anschaffungen tätigen, wenn das Nötigste fehlt. Auch Einzelpersonen können einen Kredit bekommen. Ob sie ihn erhalten und wie sie ihn zurückzahlen, darüber entscheidet gemeinsam die Dorfgemeinschaft.
Mit seiner Arbeit als Helfer will er den betroffenen Menschen die Möglichkeit geben, unabhängiger zu werden. "Das gesparte Geld gibt den Menschen hier die Chance, nach einer Katastrophe ihr tägliches Leben wieder aufnehmen zu können."
+++ Spendenaufruf +++
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