von CARE
Sechs Monate nachdem Wirbelsturm Idai in Mosambik, Malawi und Simbabwe massive Schäden angerichtet hat, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE vor einer Hungerkrise im südlichen Afrika. Jüngste Prognosen aus der Region zeigen, dass 41 Millionen Menschen im südlichen Afrika Hunger leiden. 2018 waren es noch 29,4 Millionen Menschen.
Wirbelstürme, Dürren & Schädlinge haben dramatische Folgen
Am 14. März traf Wirbelsturm Idai auf die Küste von Mosambik. Im Verlauf richtete er verheerende Zerstörungen in dem Küstenstaat sowie in Malawi und Simbabwe an. Sechs Wochen später wurde Mosambik erneut getroffen, diesmal im Norden des Landes von Wirbelsturm Kenneth. Über 1.000 Menschen starben in Folge der Stürme, drei Millionen waren in der Region insgesamt betroffen.
Neben den Wirbelstürmen beeinträchtigen chronische Dürren und Schädlingsbefall die Ernten der Gemeinden. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen schätzt, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung allein in Mosambik ihren Grundbedarf an Nahrung nicht stillen können.
"Nach dem Sturm standen wir mit nichts da"
"In meinen 63 Lebensjahren habe ich so etwas noch nie gesehen", erinnert sich Paulinho Mashiri, Dorfvorsteher von Buzi. "Im Himmel brauten sich starke Winde zusammen, die Erde bebte und Bäume wurden einfach ausgerissen und durch die Luft geschleudert. Als der Sturm vorbei war, standen wir mit nichts da. In Wäldern und Flüssen lagen die Leichen von Menschen aus benachbarten Dörfern und sogar aus unserem Nachbarland Simbabwe."
Sechs Monate nach der Katastrophe fassen die Menschen die Situation knapp und eindringlich zusammen: "Wir haben schlichtweg Hunger. Die Nahrung reicht nicht bis zum nächsten Monat. Alle unsere Felder sind zerstört", erzählt Paulinho Mashiri.
Auf die Katastrophenhilfe folgen nachhaltige Hilfsprojekte
"Die notwendige Strategie hier ist neben akuter und schneller Nothilfe nach Katastrophen eine umfassende Investition in klimaangepasste Landwirtschaft", betont der CARE-Länderdirektor für Mosambik, Marc Nosbach. "Natürlich haben wir zunächst das Nötigste wie Reis, Speiseöl und Hülsenfrüchte verteilt, aber nun arbeiten wir mit den Landwirten daran, Saatgut für klimaresistente Pflanzen einzusetzen. Diese eignen sich sowohl für kurze als auch für lange Anbauzyklen.
Dazu kommen Investitionen in moderne, nachhaltige Bewässerungssysteme. Die Gemeinden müssen sich für zukünftige Auswirkungen des Klimawandels wappnen, damit sie in der Lage sind, langfristig eigenständig für ihre Ernährungssicherheit zu sorgen."
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