Reis, Hülsenfrüchte, Decken, Aufbereitungsanlage für Trinkwasser und dringend benötigte Medikamente – dies sind nur einige der vielen Hilfsgüter, die die Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft in den letzten Wochen in den Katastrophengebieten Birmas verteilt haben – unter schwierigsten Bedingungen und mit Hilfe eines ausgeprägten Netzes lokaler und internationaler Helfer. Hier die Beispiele einiger Hilfsorganisationen und ihrer Einsätze vor Ort:
action medeor – 16 Tonnen Güter im Wert von 134.000 Euro wurden bislang nach Birma versandt. Dabei handelt es sich um medizinisches Equipment und Antibiotika, Schmerzmittel, Verbandsmaterial, Tabletten zur Trinkwasseraufbereitung und Mittel gegen Durchfall und Atemwegserkrankungen. Die Hilfe vor Ort wurde von den Partnerorganisationen CARE, Malteser, Johanniter und arche noVa koordiniert. Insgesamt konnten schätzungsweise rund 250.000 Menschen medizinisch versorgt werden.
ADRA – arbeitet seit 24 Jahren in Myanmar. ADRA-Helfer sind wegen der Wiederaufbauarbeiten nach dem Tsunami von 2004 in Labutta, Myaungmya und Piensalu vor Ort und beginnen noch am 3. Mai, alles Essbare, Kleidung und verwendbares Treibgut zu sammeln und unter den Opfern zu verteilen. Noch bevor erste offizielle Hilfe einsetzen konnte, fingen sie gemeinsam mit den Betroffenen erste Aufräumarbeit an. Die ADRA-Tsunami-Mannschaft fährt mit Booten die Flussufer und Seitenkanäle ab, um die Lage zu sondieren. In den folgenden Tagen konnte ADRA mit diesen Booten 250 Personen aus den südlichen Gebieten nach Labutta in Sicherheit bringen. Vier Tage später bringen erste Lastwagen nach achtstündiger Fahrt von Rangun aus 20 Tonnen Nahrungsmittel (Reis, Bohnen, Öl, Protein-Biskuits) in die völlig zerstörte Stadt Labutta. Die Ausgabe erfolgt am nächsten Tag an etwa 10.000 Menschen.
In der ersten Woche werden zunächst in 14 Lagern von Labutta Koch-Sets verteilt, dann Nahrungsmittel – auch in den umliegenden Ortschaften, wo die Menschen auch wenig haben. In Piensalu, einer Landzunge südlich von Labutta verteilt ADRA Nahrung und Trinkwasser. Weitere Lastwagen-Lieferungen bringen Teller, Löffel und Küchenbedarf in die noch immer provisorischen Flüchtlingslager von Labutta. Dazu 20 Großzelte und Plastikplanen als Schutz vor den einsetzenden und ergiebigen Regenfällen. Zwanzig Suppenküchen nehmen ihre Tätigkeit auf.
Im Laufe der zweiten Woche werden weitere 187 Flüchtlinge in Myaungmya aufgenommen und versorgt; 50 Patienten, die hungrig und dehydriert sind und unter Infektionen leiden, werden aus Piensalu mit Booten geborgen. ADRA stellt mobile Einsatz-Teams zusammen. Sie sollen schneller medizinische Hilfe bringen und dehydrierte Patienten versorgen. Jedes Team kann während einer Tour bis zu sechs Tonnen Nahrungsmittel austeilen. Diese Menge reicht, um mindestens 2.000 Menschen eine Woche lang zu ernähren. Bau von 25 Latrinen in Labutta und Verteilung von Hygiene-Sets. Nahrung und Kochsets werden in allen Städten weiterhin verteilt. Materialien zur Abdeckung von Dächern und als Schutz werden in Labutta ausgegeben. ADRA arbeitet vor Ort unter anderem mit den Bündnispartnern Johanniter und dem Arbeiter-Samariter-Bund zusammen.
arche noVa – Die Mitarbeiter konnten bislang 6.750 Kilogramm Reis, Kartoffeln, Gemüse, Öl und Salz, Küchensets, Hygieneartikel, Decken und Kleidung an 200 Familien in Kwa Hmu verteilen. Dazu wurde unter anderem eine Trinkwasseraufbereitungsanlage aufgestellt, die rund 2.000 Menschen pro Tag versorgen kann. Bislang wurden für die Güter rund 30.000 Euro ausgegeben. Dazu wurden Medikamente für die Behandlung von 10.000 Menschen an zwei mobile Teams des Bündnispartners Malteser und zwei lokalen Organisationen übergeben. Geplant sind unter anderem der weitere Einkauf und die Verteilung von 20 Motorpumpen zur Wiederherstellung der versalzenen Regenwasserspeicher, von Schulmaterial an 500 Jungen und Mädchen, und Hygiene- und Shelter-Kits sowie Wasserdesinfektionsmittel für mindestens 2.000 Familien. Bislang belaufen sich die Ausgaben auf rund 30.000 Euro.
Arbeiter-Samariter-Bund – Hilfsgüter im Wert von 100.000 Euro kamen bislang 10.000 Familien in Labutta und Myangumuya im Irrawaddy-Delta zugute. Diese Hilfsgüter beinhalteten 1.000 Moskitonetze, 4.000 Hygienepakete für Familien mit Seife, Zahnpflege, Shampoo und ähnlichem, 1.000 Werkzeugpakete mit Hammer, Säge und Nägel sowie 500 Hygienepakete für Babys mit Windeln, Babyseife und Trockentüchern. Da sich die ASB-Helfer in Rangun befinden und es weiterhin schwer ist, das Delta zu bereisen, übernehmen lokale Helfer der Bündnisorganisation ADRA die Verteilung.
CARE – arbeitet seit 13 Jahren in Myanmar. Von CARE wurden bislang 110.000 Menschen versorgt. In der ersten Woche wurde Wasser verteilt und es fand eine grundlegende sanitäre Versorgung sowie eine Nahrungsmittelversorgung von 10.000 Menschen statt, die in Pagodas und Schulen in Süd-Dagon and Thaketa Townships (Rangun) untergebracht waren. Außerdem wurden 6.250 kg Reis und Hilfsgüter an 3.000 Menschen in Thaketa verteilt sowie Zahnbürsten, Zahnpasta, Handtücher, Seife, und Kerzen an ausgewählte Haushalte. CARE stellt Diesel für eine Wasserpumpe in Ost-Dagon und Thaketa zur Verfügung. Weiterhin wird die lokale Wasserpumpe mit Diesel versorgt. Die Pumpe versorgt täglich 15.000 Menschen mit Trinkwasser.
Nahrungsmittel (u.a. Reis) werden an 3.450 Menschen, die in einem Buddhistischen Tempel in Wat (Ost-Dagon Township in Rangun) leben, verteilt.
Weitere 1.495 Haushalte in Kunyangone (7.475 Menschen) erhielten Reis, Öl, Bohnen und Lösung zur Wasseraufbereitung; 120 Haushalte in Ost-Dagon (600 Menschen) erhielten verschiedene Hilfsgüter (Kerzen, Zahnpasta, Zahnbürsten, Handtücher, Seife) und Lösung zur Wasseraufbereitung. Außerdem wurden in Kunyangon und Kawhmu Nahrungsmittel (Reis, Bohnen und Öl) an 2.975 bzw. 4.500 Menschen verteilt. In Kunyangon wurden zusätzlich Decken und Moskitonetze verteilt.
Im Irrawaddy-Delta wurden zu Beginn Nahrungsmittel, Wasser sowie sanitäre Grundversorgung und Hilfsgüter, wie Kleidung, Moskitonetze und Plastikplanen verteilt. In der zweiten Woche wurden in Ngaputaw Hilfsgüter an 1.000 Haushalte (ca. 5.000 Menschen) durch die lokale Partnerorganisation Pyi-gyi-khin (PGK) verteilt. Die Hilfsgüter-Lieferung bestand aus Kerzen, Feuerzeugen, T-Shirts, Unterwäsche für Frauen, Decken, Koch- und Essgeschirr, Bechern, Sarongs und Körperseifen. Außerdem baut CARE Latrinen - hat bisher bereits 43 Latrinen in Myaungmya fertig gestellt.
Johanniter – Insgesamt wurden bislang 120.000 Euro für den Kauf von Hilfsgütern eingesetzt: drei WHO-Kits (Medikamenten-Sets – gemäß Standards der Weltgesundheitsorganisation), vier Spezial-Kits (Verbandsmaterial, Malaria-Medikamente, Medikamente gegen Durchfallerkrankungen) sowie 800 Medikamentenpakete vor Ort gekauft und zusammengestellt; deutsches Team in Rangun (derzeit zwei, von morgen an weitere vier Mitarbeiter); mit lokalen Partnern in Bogale, Pyapon, Labutta, Myaungmya.
Malteser – arbeiten seit 7 Jahren in Myanmar. Vier internationale Mitarbeiter und 31 lokale Helfer befinden sich derzeit in Rangun, 23 lokale Mitarbeiter halten sich in Labutta auf. Bislang haben die Malteser rund 80.000 Euro für Hilfsgüter ausgegeben, in den nächsten zwei Wochen sollen weitere Güter für rund 330.000 Euro eingekauft werden. Verteilt wurden unter anderem 2900 Plastikeimer und Kanister, 1.235 Plastikplanen, 1.960 Moskitonetze, 600 Decken, 900 Mal Babynahrung und Material für 100 Latrinen.
In Labutta kümmern sich die Malteser um die medizinische Versorgung in drei Camps – in jedem halten sich rund 15.000 Menschen auf.
Am Montag wurden zwei Wasseraufbereitungsanlagen nach Labutta gebracht, die sowohl das lokale Krankenhaus sowie zirka 25.000 Menschen pro Tag mit sauberem Trinkwasser versorgen können. Dazu wurde in Rangun unter anderem die Trinkwasserversorgung für 40.000 Menschen sichergestellt.
World Vision – arbeitet seit 50 Jahren in Myanmar. Bislang konnte die Organisation rund 220.000 Menschen in Birma unterstützen. Die 580 lokalen und elf internationalen Helfer konzentrieren sich dabei auf die Gebiete Rangun und Irrawaddy. Verteilt wurden bislang unter anderem 242 Tonnen Reis, 2.449 Planen, 2.250 Überlebenspakete für Familie mit Moskitonetzen, Kleidung und Decken, 1.515 Wassercontainer und 1.191 Küchensets. Dazu hat World Vision Trinkwasser, Hygienepakete, Latrinen und Wasserreinigungselemente für 95.383 Menschen ermöglicht. Die Ausgaben für Hilfsgüter aus Deutschland belaufen sich auf rund 340.000 Euro.
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