„Die Lage in Labutta ist schrecklich. Allein innerhalb der Stadtgrenzen leben mehr als 100.000 Obdachlose in 58 Flüchtlingslagern. Den Menschen dort fehlt es im wahrsten Sinne des Wortes an allem”, berichten die Malteser Mitarbeiter, die seit dem Wochenende im Irrawaddy Delta Hilfe leisten. „Allein in den ersten Stunden nach der Öffnung unserer Nothilfe-Klinik in Labutta haben wir 250 Patienten behandelt. Die Menschen leiden vor allem unter Durchfallerkrankungen und Hautkrankheiten. Der dritthäufigste Behandlungsgrund sind Verbrennungen, die sich die Patienten beim Kochen mit offenem Feuer im Freien zugezogen haben." Ein weiteres großes Problem ist die Versorgung von Kindern und Säuglingen. "Viele der stillenden Mütter haben als Reaktion auf den Schrecken der vergangenen Tage keine Muttermilch mehr. Das gefährdet vor allem die kleinsten Kinder, denen wir daher besonders schnell helfen müssen."
Um den Überlebenden zu helfen, haben die Malteser drei so genannte „Emergency Health Kits“ nach Myanmar geschickt. „Unsere Hilfsgüter waren im Flieger des Technischen Hilfswerks (THW), der heute Nacht in Yangon gelandet ist“, berichtet Roland Hansen, Leiter Asien von Malteser International. „Unsere Mitarbeiter vor Ort können die Medikamente und Hilfsgüter, mit denen wir insgesamt 30.000 Menschen drei Monate lang versorgen können, bereits am morgigen Freitag nach Labutta ins Irrawaddy Delta bringen.“ Dort dienen sie als Nachschub für die Nothilfe-Klinik sowie die beiden mobilen medizinischen Teams der Malteser. Andere Hilfsgüter werden die Malteser in den drei Distrikten von Yangon verteilen, in denen sie seit Beginn der Katastrophe Hilfe leisten.
„Das Beispiel des erfolgreichen Hilfsgüter-Flugs zeigt, dass die Spendengelder, die wir erhalten, wirklich in Form konkreter Hilfe bei den Überlebenden ankommen“, betont Hansen. „Unsere sehr gut ausgebildeten einheimischen Nothilfe-Experten haben freien Zugang zur Katastrophenregion.“ Sie behandeln die Patienten, kümmern sich um die Versorgung mit Trinkwasser, den Bau von Latrinen und helfen beim Bau von Notunterkünften. „Damit wir noch mehr Menschen helfen können, sind wir dringend auf weitere Spenden angewiesen.“
Bereits gestern haben die Malteser einen zweiten Hilfsgüter-Transport mit Medikamenten, Verbandsmaterial, Plastikplanen, Kochgeschirr, Trinkflaschen für Säuglinge, Milchpulver sowie Wasserpumpen, Rohren und Werkzeug für die Trinkwasserversorgung – gemeinsam mit weiterem Personal – ein Arzt, eine Krankenschwester und ein Wassertechniker – nach Labutta geschickt.
Die Arbeit von Malteser International wird vom Auswärtigen Amt und der Caritas unter-stützt. Für die Fortführung und Ausdehnung ihrer Arbeit sind die Malteser jedoch drin-gend auf weitere Spenden angewiesen!
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