Seit Freitag verteilt ADRA in Labutta Reis an etwa 20 000 Menschen, um eine erste Grundversorgung zu bieten. Doch nach der Darstellung des aus der Schweiz stammenden ADRA - Direktors Marcel Wagner kann das angesichts der Menge an Flüchtlingen nur ein Anfang sein. Jetzt hänge es davon ab, wie es dem "World Food Program" der Vereinten Nationen gelingt, den täglichen Nachschub zu liefern. Ein erster Überblick in der zu 80 Prozent zerstörten Stadt zeigt ein niederschmetterndes Ergebnis: Insgesamt müssen 160 000 Menschen versorgt werden, wobei man zwischen Einwohnern und Schutz suchenden Vertriebenen keinen Unterschied machen könne. Alle seien von Hilfe absolut abhängig, da ihre Lebensgrundlagen nicht mehr vorhanden seien.
So leben 15 000 Menschen in 36 Notlagern, etwa 25 000 sind bei Freunden und Verwandten untergekommen oder leben unter freiem Himmel. Weitere 15 000 sind nicht bereit, ihr verwüstetes Grundstück zu verlassen. Die Nahrungsmittel werden in Labutta auf kleine Lieferwagen umgeladen, die zu den Verteilstellen und den Notlagern fahren. Eine Registrierung der Empfänger wird erst in den nächsten Tagen beginnen können, wenn die Versorgung der Menschen sichergestellt ist. Zu diesem Zweck wurde inzwischen das Material für 54 Suppenküchen nach Labutta gebracht und auch bereits verteilt. Jede dieser Suppenküchen kann etwa 100 Menschen versorgen. Noch immer schwierig gestaltet sich die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Hier wirkt sich die gute Zusammenarbeit der ADH-Mitgliedsorganisationen sehr positiv aus. Dringend benötigte Medikamente hat die Johanniter Unfall-Hilfe (JUH) an ADRA übergeben, damit noch besser Hilfe geleistet werden kann.
In Myaungmya treffen täglich 3000 Flüchtlinge aus dem Süden ein. Hier gibt es zwar Trinkwasser aber es mangelt an Nahrungsmitteln. Die einheimische Bevölkerung hilft und teilt mit den Flüchtlingen, ist dem Ansturm aber nicht gewachsen. Die letzte Schätzung belief sich hier auf 13 000 Hilfesuchenden - Tendenz steigend. Vom Adventist College wurde ein Motorboot bereit gestellt, mit dem 30 Personen befördert werden können. Zwei Ärzte aus dem ADRA-Team machen sich damit nun in die Notstandsgebiet auf, um medizinische Hilfe zu leisten und Schwerkranke zu transportieren.
ADRA Deutschland bereitet weitere Maßnahmen der Hilfe und des Wiederaufbaus vor.
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