Hunderttausende Menschen warten in dem Katastrophengebiet in Birma auf Hilfe. Menschen hungern und Verletzte müssen versorgt werden. Krankheiten und Infektionen gilt es jetzt zu verhindern. „Neben Lebensmitteln und Wasser werden Medikamente dringend gebraucht“, sagt Pressesprecherin Susanne Haacker von action medeor. „Wir packen nahezu ohne Unterbrechung. Unsere Pakete enthalten vor allem Mittel gegen Durchfallerkrankungen und Malaria, Antibiotika, Schmerzmittel, Verbandsmaterialien und Skalpelle, Wundnadeln, Kanülen Arterienklemmen und Wasserentkeimungstabletten.“
Für die Hilfsorganisationen ist die Situation angespannt. Viele warten immer noch auf die Einreiseerlaubnis. Im Tönisvorster Medikamentenlager stehen bereits Medikamente für 150.000 Menschen zur Abholung bereit. Weitere Pakete werden derzeit gepackt. „Aufgrund der schwierigen Situation vor Ort wissen wir nicht, wann die Medikamente von unseren Partnern abgerufen werden können“, so Haacker. Immerhin ist es inzwischen gelungen, einem lokalen Partner, der nach Bangkok reisen konnte, überlebenswichtige Medikamente für eine kleine Klinik in Rangun mit auf den Weg zu geben. Dort behandeln zwei einheimische Ärzte und drei Krankenschwestern Überlebende des Wirbelsturms rund um die Uhr.
Die Zustände sind nach Informationen aus dem Krisengebiet erschreckend: Ganze Dörfer in dem Irrawaddi-Delta existieren nicht mehr, über 1,5 Million Menschen haben kein Dach über den Kopf. Nach neuen Schätzungen wird mit 100.000 Toten und Tausenden Verletzten gerechnet. „Angesichts der Komplexität der Katastrophe“, so Haacker, „ist es kaum erträglich zu sehen, dass wertvolle Zeit verstreicht, um zu helfen.“
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