Die Inseln der Andamanen-Nikobarengruppe sind ein tropisches Idyll im Golf von Bengalen, Indischer Ozean. Gemeinsam mit der Gossner Mission und Mitteln der Aktion Deutschland Hilft baute SODI hier zwei Tsunami-Schutzanlagen (Shelter). Bernd Krause von der Gossner Mission und stellvertretender SODI-Vorsitzender berichtet.
Bei meinem jüngsten Projektbesuch im November 2007, um der Übergabe und Einweihung der fertigen Shelter beizuwohnen, war von der Idylle der Inselgruppe nicht viel zu spüren, sondern Dauerregen und von Sturm gepeitschte See. Aber diesmal gab es keinen Tsunami, sondern ”nur” den Zyklon Sidr, der sich über den Andamanen zusammen gebraut und in Bangladesh Tausende Tote und die Zerstörung großer Gebiete zur Folge hatte. Die Gefahr bleibt. Die Region kann jederzeit wieder von neuen Katastrophen heimgesucht werden. So ist es im Bewusstsein der Menschen verankert, sie leben mit der Bedrohung.
Vor diesem Hintergrund sehen die Menschen auf den Andamanen die beiden SODI-Shelter mit großer Anteilnahme und Dankbarkeit: Die Shelter schützen nicht nur vor Überschwemmungen, sondern werden auch als Schule sowie Trainings- und Freizeitzentrum genutzt. „Beim Tsunami hat nicht nur die Erde gebebt, sondern auch unsere Herzen“, sagt ein Dorfältester bei der Einweihungsfeier der SODI-Shelter in Rampur bei Mayabandar. „Wir haben mit ansehen müssen, wie viele von uns all ihre Habseligkeiten verloren haben und keine Hilfe kam. Also haben wir selbst begonnen, Hilfe und Solidarität zu organisieren. Plötzlich hatten wir auch Zugang zu internationalen Hilfsprogrammen. Und da war dann SODI zur Stelle, hat uns bestärkt: Dieser Weg ist richtig und wir helfen Euch dabei, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Das, was daraus geworden ist, ist schöner, als wir es je geträumt haben. Das spornt uns an.“
Ähnlich äußern sich auch Mrs. Sabina Runda, Mr. A. Roy und Mr. P. Sandi aus der Gebiets- und Distriktverwaltung. In ihren Reden danken sie SODI für die Unterstützung ihrer Kommunen, in denen mehrheitlich arme Menschen leben. Sie betonen, dass sie auf kommende Katastrophen besser vorbereitet sein müssen. Aber gerade auch die Komponente, dass die Schutzanlagen für die Ausbildung und das Training der jungen Generation genutzt werden können, für sie von großer Bedeutung sei.
Und immer wieder werden die Frauen und ihr Beitrag für das Überleben der Familien hervorgehoben. Auch sie werden die Zentren nutzen, um sich zu treffen, sich besser zu organisieren und miteinander Training und Einkommen schaffende Projekte zu beginnen.
In der Gemeinde von Baratang, in der das andere Shelter gebaut wurde, berichtet der Vorsitzende des Gebietsgemeinderates, dass er bereits gemeinsam mit anderen begonnen hat, junge Leute zusammen zu bringen und Kurse im Shelter anzubieten. Jetzt endlich haben sie mit dem SODI-Shelter einen Ort, in dem die Kurse professioneller und unter besseren Bedingungen durchgeführt werden können. Er verspricht alles zu tun, um neue Ausbildungsprogramme zu fördern und auch mit bereits bestehenden Kursen das Zentrum zu nutzen.
Rangat und Rampur werden künftig zwei wichtige Orte für die soziale Bewegung, insbesondere der Ureinwohner (Adivasi), auf den Andamanen werden. Dort erhalten sie Anleitung und Zurüstung, um ihren Weg aus der Armut zu gehen und sich gegen Diskriminierung zur Wehr zu setzen. Dabei leitet sie die ermutigende Erfahrung ihrer Solidaritätsaktionen nach dem Tsunami.
„Diese Erfahrung hat uns gezeigt, dass wir gemeinsam etwas zustande bringen können. Warum sollte das nicht auch in Zukunft gelingen?“ sagt Rangit, ein junger Mann aus dem Projekt-Team. Überall, wo die Menschen in Solidarität gemeinsam etwas begonnen haben, hat sich das Leben sichtbar verändert, ist sich die lokale Gemeinschaft ihrer Kraft bewusst geworden.
Sie alle blicken mit Erwartung auf die Zentren und die künftigen Trainingsangebote. Von unseren Sheltern kann etwas ausgehen, das viele in Bewegung setzen wird, um Armut und Ungerechtigkeit zu bekämpfen.
Bernd Krause, Stellvertretender Vorsitzender des SODI-Vorstands
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