Rahima Khatun aus dem Dorf Sonatia in der Gegend um Kotalipara (Distrikt Gopalganj in Bangladesch) bringt nicht die Kraft auf, in ihr Heim - oder was davon übrig blieb - zurückzukehren.
Sie erinnert sich lebhaft an die Nacht des 16. Novembers, als sie ihren vier Kindern - Margina (11), Tammana, (7), Tuhin (5), und der einjährigen Rummana - ein Abendbrot aus mit Wasser gemischtem Reis bereitet. Danach versucht sie sie ins Bett zu bringen. Doch der heftige Sturm hat zu diesem Zeitpunkt bereits begonnen.
Ängstlich an ihren Vater Mohammad Malek Taj geklammert, warten die Kinder ab, dass der Sturm vorüberzieht und der Morgen graut. Während die Winde heftig an dem mit Stroh gedeckten und aus Bambus gefertigten Haus zerren, bangt die Familie um ihr Leben. Sie hofft, die Hütte hält dem Sturm bis zum Morgen stand.
„Als es dunkler wurde, wurde der Wind stärker und stärker. Während wir in unserem Haus waren und bemerkten wie es unter dem Wind schwankte, brachen plötzlich zwei Seiten der Bambuswände ein. Mein Mann und ich mussten das Dach mit unseren Händen festhalten“, berichtet Rahima.
Um ihre Kinder zu schützen halten Vater und Mutter das Hüttendach so lange sie können.
„Doch“, erzählt Rahima, die die Augeblicke der Katastrophennacht erneut durchlebt, „kurze Zeit später wurde das Dach weggeweht. Ich sagte zu meinem Mann, wir sollten einen anderen Unterschlupf suchen. Er fragte mich, wohin wir denn gehen sollten, da wir kein Licht hatten”
Gemeinsam mit ihren Kindern begeben sich Rahima und Mohammed in das Marschland unweit ihrer Hütte und beginnen gegen den Wind anzukämpfen, um einen sicheren Unterschlupf zu finden. „Ich ermahnte meinen Sohn, sich fest an seinen Vater zu klammern und wies die anderen an, einander nicht loszulassen. Sie nahmen unser kleines Boot, während ich mich, meine drei Töchter tragend, durch das Wasser kämpfte” erzählt Rahima.
Als sie den Fluss überquert hat, kann sie Mann und Sohn nicht sehen. Eilig bringt sie ihre drei Töchter an einem sicheren Platz unter und sucht verzweifelt nach ihnen. Einige der Nachbarn helfen ihr, werden aber schon bald durch den starken Sturm gezwungen aufzugeben und in ihren Hütten Unterschlupf zu suchen.
„Am Morgen, als mein Ehemann und mein Sohn immer noch nicht zurückgekehrt waren, ging ich zu den anderen und bat sie bei der Suche zu helfen. Und alle fingen an nach ihnen zu suchen”, erzählt Rahima. Als man sie in keiner der Nachbarhütten findet, machen sich einige der Männer in das Marschland auf, das Rahima und ihre Familie in der Nacht zuvor durchquert haben. Sie beginnen zu suchen, während Rahima mit düsteren Vorahnungen wartet.
Ihre schlimmsten Befürchtungen werden wahr, als man die Körper von Mann und Sohn unter dem gekenterten Boot findet. Rahima kann nicht weitersprechen und wiegt ihre jüngste Tochter Rummana auf ihrem Schoß.
„Ich vermisse meinen Vater, er liebte uns so sehr. Manchmal brachte er uns Süßigkeiten und Kuchen vom Markt, die wir Geschwister teilten“, erzählt Margina, die in die zweite Klasse geht. „Wie sieht unsere Zukunft aus? Wer wird die Familie ernähren? Wovon sollen wir die Schule bezahlen?“ Dies sind die Fragen die Margina stellt. Diese dürfen und sollen nicht unbeantwortet bleiben:
Das Personal von World Vision Kotalipara und freiwillige Helfer haben Rahima und ihre Töchter getroffen und sie beraten. World Vision versorgt die kleine Familie nun mit Nahrungsmitteln und allem was sie zum Überleben braucht. Genauso wie tausende andere Familien in Bangladesch, denen der Zyklon Sidr die Existenzgrundlage genommen hat.
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