Handicap International ist mit zwei Teams von Nothilfe-Spezialisten im Einsatz in Tunesien und Ägypten, um den Zehntausenden zu Hilfe zu kommen, die vor den Kämpfen in Libyen fliehen mussten.
In Tunesien hat Handicap International ein Team nach Ras Ajdir entsandt, dem Haupt-Grenzübergang nach Libyen. „Die Menschen, die die Flucht über die tunesische Grenze geschafft haben, sind müde und gezeichnet von den letzten harten Wochen, die sie durchmachen mussten. Viele von ihnen sind desorientiert“, berichtet Bertrand Effantin, Koordinator der Projekte von Handicap International in Tunesien. „Sie mussten nächtelang in der Kälte unter freiem Himmel übernachten und befinden sich jetzt in einer Gegend, in der die Infrastruktur einem solchen Menschenstrom nicht gewachsen ist.“
Die Aktionen, die aktuell geplant sind, dienen der Unterstützung der verschiedenen Akteure, die bereits vor Ort arbeiten. Außerdem sollen Hilfsgüter verteilt werden, um die wichtigsten Grundbedürfnisse (z. B. im Bereich Hygiene) zu befriedigen. Handicap International plant zudem einen Einsatz zur Versorgung mit Trinkwasser und zur Abwasserreinigung in den Transitbereichen und ein Projekt zur psychosozialen Unterstützung der Betroffenen.
Anfang Februar konnte Handicap International bereits zwei tunesische Krankenhäuser unterstützen. Sie hatten zahlreiche Menschen aufgenommen, die während der Auseinandersetzungen verletzt worden waren. Spezielles medizinisches Material im Gesamtwert von 30.000 Euro wurde in den Bereichen der Orthopädie und Traumatologie bereitgestellt.
In Ägypten steht ein Nothilfeteam bereit, das sich am Donnerstag, 3. März, auf den Weg zur libyschen Grenze macht, um die Situation der Flüchtlinge zu evaluieren und die Bedürfnisse der Krankenhäuser in der Region Benghazi festzustellen. Sie sollen vor allem bei der Versorgung der Verletzten unterstützt werden
„Die Lage ist außerordentlich instabil“, erklärt Hélène Robin, verantwortlich für die Nothilfeprogramme bei Handicap International. „Die Situation in Libyen kann sich im Moment innerhalb weniger Tage oder sogar weniger Stunden wieder verändern. Deshalb müssen wir auch damit rechnen, dass wir unsere Maßnahmen immer wieder anpassen müssen.
Handicap International ist eine der wenigen internationalen Hilfsorganisationen, die sowohl in Tunesien als auch in Ägypten arbeitet. Bei der Bewältigung dieser humanitären Krise kann sich die Organisation auf ihre langjährige Kenntnis dieser Länder stützen, auf ihr Netz von lokalen Partnern und eine langjährige Erfahrung bei Notsituationen. Handicap International arbeitet seit 1987 in Ägypten und seit 1997 in Tunesien.
Unruhen in Libyen, Tunesien und Ägypten © Das Bündnis der Hilfsorganisationen
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