Watsan, steht für Wasser und Sanitär und ist neben dem Wiederaufbau von Häusern eine der wichtigsten Aufgaben der internationalen Hilfe für Sri Lanka. Die Dresdner Hilfsorganisation Arche Nova, Mitglied des Bündnisses von Aktion Deutschland Hilft, soll bis Ende August an der Ostküste des Landes 4000 Brunnen reinigen.
Heutiges Einsatzziel ist das Dorf Kattakudi, ein moslemischer, dicht besiedelter Vorort von Batticaloa. Vor dem Haus haben sich die Arbeiter eingefunden. Kurze Lagebesprechung und Einteilung der Teams, dann geht es los. Nach über drei Monaten gemeinsamer Arbeit sind alle gut aufeinander eingespielt. Darauf ist der Wasserbauingenieur Bernd Zschaetzsch besonders stolz: Seine Arbeiter sind engagiert und begeistert bei der Sache. Sie sehen den Job als ideale Chance, den eigenen Leuten zu helfen und zugleich Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit ‚Weißen’ zu sammeln, in Sri Lanka noch immer ein Karrierevorteil.
Die Provinz Baticalloa im Osten Sri Lankas steht exemplarisch für den ethnischen Konflikt des Inselstaates. Offiziell von der Regierung kontrolliert, übt auch hier die politisch-militante Vertretung der Tamilen, die LTTE ( Liberation Tamil Tigers of Eelam), die den Norden Sri Lankas beherrscht, einen impliziten Einfluss aus. Durch die Abspaltung eines Teils der Ost-LTTE im letzten Jahr, brachen neue interne Konflikte innerhalb der tamilischen Bevölkerung aus. Die Folge sind kämpferische Auseinandersetzungen, Morde an Schlüsselfiguren und andauernde Angst bei der Zivilbevölkerung. Für die Leute von Arche Nova gilt der Grundsatz der absoluten Neutralität, schon um der eigenen Sicherheit willen.
Die Menschen sind misstrauisch, haben Angst, leben hinter verschlossenen Türen. Dank guter Vorbereitung werden die Arche Nova-Teams jedoch freundlich empfangen. Dafür wurden eigens Frauen aus Kattakudi eingestellt, da in den muslimischen Gegenden ausschließlich die Frauen für das Wasser und die Brunnen verantwortlich sind. Durch Umfragen im Vorfeld brachten sie in Erfahrung, wie die Brunnen genutzt werden und konnten in den Gesprächen das nötige Vertrauen gewinnen.
Als erstes wird der Brunnen leer gepumpt – vorsichtig und langsam. Nach zirka zwei Stunden kann mit der mechanischen Reinigung begonnen werden. Einer vom Team muss sich in das 3 bis 5 Meter tiefe, enge Loch hinab lassen und den angesammelten Unrat vom Boden des Brunnens beseitigen. Der nächste Schritt ist die Entfernung der Beläge und Algen von den Wänden. Zusätzlich wird das nachfließende Wasser mit Chlor versetzt, um die restlichen Keime abzutöten. Dann wird die Wasserqualität gemessen. Im Zweifelsfall muss der Vorgang wiederholt werden. Ein Team von vier Leuten schafft so pro Tag vier bis fünf Brunnen.
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