Die in Berlin ansässige entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation Solidaritätsdienst-international e. V. (SODI) zieht eine positive Zwischenbilanz ihrer Wiederaufbauprojekte in Sri Lanka, Südindien und auf den Andamanen.
Hans-Jürgen Ebert, Geschäftsführer von SODI, erläutert:„Wiederaufbauhilfe im Interesse nachhaltiger Armutsbekämpfung - mit diesem Ziel haben wir uns mit Kommunalpolitikern in Frankfurt (Oder) und in dessen polnischer Nachbarstadt Slubice sowie in Altlandsberg und im Bezirk Lichtenberg von Berlin zu gemeinsamen Patenschaftsaktionen mit der Stadt Weligama an der Südküste Sri Lankas bzw. mit der südindischen Küstenregion Vijayawada und mit den Andamanen verbündet. Unser vorrangiges Anliegen ist es, die Lebensbedingungen der betroffenen Menschen nachhaltig zu verbessern, ihnen Hoffnung und Kraft für eine selbstbestimmte Zukunft zu geben. Über die Tsunami-Katastrophe hinaus wollen wir die Patenschaftsaktionen nutzen, um die Bürgerinnen und Bürger für die Not der Menschen in den armen Ländern des Südens zu sensibilisieren, diesbezügliches bürgerschaftliches Engagement zu befördern und eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe entwickeln zu helfen“.
„Ein gutes Beispiel unserer nachhaltigen Wiederaufbauprojekte“ - so Hans-Jürgen Ebert – „ist das Referenzdorf Warakapitiya in Weligama in Sri Lanka. In enger Zusammenarbeit mit den zukünftigen Bewohnern des Dorfes, den Mönchen des buddhistischen Agrobodi-Tempels, dem SODI-Projektleiter Thomas Gerbracht, Chef der Target-Agriculture pvt ltd., der Stadtverwaltung von Weligama und in Abstimmung mit den zentralen staatlichen Behörden ist ein Projekt entstanden, das unter außergewöhnlichen Katastrophenbedingungen den Kriterien nachhaltiger, selbsthilfeorientierter Entwicklungszusammenarbeit standhält“.
Nach sechsmonatigen Vorbereitungen und der Überwindung vieler bürokratischer Hindernisse in Sri Lanka sind die Projektierungspläne für das Referenzdorf Warakapitiya in Weligama durch die zuständige Regierungsbehörde bestätigt, ist die öffentliche Ausschreibung des Projektes und der erste Spatenstich erfolgt, so dass im Januar 2006 mit dem Bau begonnen werden kann.
Zehn Reihenhäusern mit 50 doppelstöckigen Wohnungen für ca. 400 betroffene Menschen werden gebaut. In jeder Wohnung kann eine aus zwei bis drei Generationen bestehende Familie gut untergebracht werden. Das Dorf wird über eine zentrale Wasserversorgungsanlage und jedes Haus über einen separaten Wasser- und Abwasseranschluss verfügen. Mit den Wohnhäusern werden Gemeinschaftseinrichtungen entstehen. Dazu gehören ein kommunales Mehrzweckzentrum, ein medizinischer Stützpunkt, eine buddhistische Gebetsstätte, ein Ladengeschäft, ein Kinderspielplatz inmitten von Grünanlagen. Mit Arbeitsleistungen werden sich die Betroffenen am Aufbau ihrer Häuser und der Gemeinschaftseinrichtungen beteiligen und dabei ein Verantwortungsgefühl für das neue, gemeinsame Zuhause entwickeln. Mit einer Biomasseanlage zur Stromerzeugung werden zudem die Betriebs- und Verwaltungskosten der Gemeinschaftseinrichtungen gedeckt. Verbunden mit Einkommen schaffenden Maßnahmen für die künftigen Dorfbewohner wird das Projekt zu einer Referenz für zukünftige ähnliche Wiederaufbauvorhaben in der Region. SODI´s Ziel und Verpflichtung ist: Den Flutopfern soll es nach dem Wiederaufbau besser gehen als vorher.
Die veranschlagten Kosten für das Referenzdorf von rund 1 Million € werden von SODI über seinen Anteil an den Tsunami-Spenden der „Aktion Deutschland Hilft“ finanziert. In diesem Betrag sind auch die 15 000 € Spenden aus Frankfurt (Oder) enthalten, die dem Bau eines Tiefbrunnens mit Vorratsbehälter ermöglichen. 40 000 € der Belegschaft der EKO Stahl GmbH Eisenhüttenstadt finanzieren u. a. dem Bau eines medizinischen Stützpunktes.
Auch aus der südindischen Küstenregion Vijayawada im Distrikt Krishna des Bundesstaates Andra Pradesh kommen gute Nachrichten. Obwohl der starke Monsunregen die Arbeiten verzögerte, sind in der Stadt Vijayawada bei den „Schul- und Internatserweiterungsbau zur Aufnahme von über 50 Straßenkindern“ inzwischen die Abrissarbeiten an den baufälligen Gebäudeteilen abgeschlossen und die Fundamente für den Neubau gelegt. Am 1. Oktober 2005 konnte in den Dörfern Ganapeswaram, Sangameswaram, Utagundam und Ullipalem mit dem Bau bzw. der Rekonstruktion von Katastrophenschutzanlagen begonnen werden. Diese Bauten werden ebenso wie die zwei Tsunami-Shelter auf den Andamanen, deren Bau SODI in Kooperation mit der Gossner Mission Anfang 2006 in Angriff nimmt, mit Unterstützung kompetenter Partner und entsprechender Programme auch als Mehrzweckeinrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie für die Dorfgemeinschaften genutzt.
Die Kosten in Höhe von 220.000 € für diese Wiederaufbauprojekte werden von SODI über seinen Anteil an den Tsunami-Spenden der „Aktion Deutschland Hilft“ finanziert. Hinzu kommen private Spenden der Bürgerinnen und Bürgern, von Unternehmen und Einrichtungen der Stadt Altlandsberg und des Bezirkes Berlin- Lichtenberg sowie vom Lions-Club Altlandsberg.
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