Auf einer Pressekonferenz im Rathaus von Frankfurt (Oder) haben am Dienstag, den 5. Juli 2005 um 14.00 Uhr, der Oberbürgermeister, Martin Patzelt, das Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor der EKO-Stahl GmbH Eisenhüttenstadt, Rainer Barcikowski sowie der Betriebsratsvorsitzende der EKO-Stahl GmbH, Holger Wachsmann, und der Vorsitzende der in Berlin ansässigen entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisation Solidaritätsdienst-international e. V. (SODI), Johannes Schöche, eine „Vereinbarung zur Unterstützung der Patenschaftsaktion „Frankfurt (Oder) und Slubice helfen in Weligama“ unterzeichnet. Der Bürgermeister von Slubice, Ryszard Bodziacki, der nicht anwesend sein konnte, unterzeichnet die Vereinbarung am 7. 7. 2005. Die Repräsentanten der EKO-Stahl GmbH Eisenhüttenstadt und der Städte Frankfurt (Oder) und Slubice haben zugleich Spenden der Belegschaft bzw. der Bürgerinnen und Bürger in Höhe von 40.000 bzw. 15.000 Euro mit symbolischen Schecks an den SODI-Vorsitzenden überreicht.
Nach erfolgreicher Durchführung verschiedener Nothilfemaßnahmen in der schwer verwüsteten Küstenstadt Weligama im Süden Sri Lankas, die mit Spenden der Bürgerinnen und Bürger von Frankfurt (Oder) finanziert wurden, kann nun im Juli 2005 nach monatelangen Vorbereitungen und der Überwindung vieler – vor allem bürokratischer Hindernisse in Sri Lanka – der Bau eines Referenzdorfes in Weligama mit insgesamt 50 doppelstöckigen Reihenhäusern kombiniert mit Infrastruktur- sowie Einkommen schaffenden Maßnahmen für obdach- und erwerbslose Flut-Opfer gestartet werden. Ein SODI-Wiederaufbauprojekt, das die Lebensbedingungen von Flutopfern nachhaltig verbessern und ihnen Hoffnung sowie Kraft für eine selbstbestimmte Zukunft geben wird. Voraussetzung für den bevorstehenden Beginn des Projektes , das in direkter Kooperation mit zivilgesellschaftlichen und kommunalen Partnern vor Ort verwirklicht wird, war die Unterzeichnung des „Memorandum of Understanding“ am 17. Juni 2005 zwischen SODI und der zuständigen Regierungsbehörde Sri Lankas.
In dem Dorf werden Familien leben, die vorher in Strandnähe gewohnt, sich aber nicht von Fischfang ernährt haben. Sie haben durch den Tsunami ihre Häuser und ihr gesamtes Hab und Gut verloren. In jedem Haus wird eine aus zwei bis drei Generationen bestehende Familie gut untergebracht sein. Das Dorf wird über eine zentrale Wasserversorgungsanlage und jedes Haus über einen separaten Wasser- und Abwasseranschluss verfügen.
Mit den Wohnhäusern werden Gemeinschaftseinrichtungen entstehen. Dazu gehören ein kommunales Mehrzweckzentrum, das von Kindern, Jugendlichen und der Dorfgemeinschaft genutzt werden wird, ein medizinischer Stützpunkt, eine buddhistische Gebetsstätte, ein kleines Ladengeschäft, ein Kinderspielplatz inmitten von Grünanlagen. Zudem soll mit einer Biomasseanlage zur Stromerzeugung Einkommen erwirtschaftet werden. Der Erlös aus dem Verkauf überschüssigen Stroms an die Stadt wird die Betriebs- und Verwaltungskosten der Gemeinschaftseinrichtungen decken. Zur Einkommenssicherung wird jede Familie einen Hektar Land für die landwirtschaftliche Nutzung erhalten. Mit Arbeitsleistungen werden sich die Betroffenen am Aufbau ihrer Häuser und der Gemeinschaftseinrichtungen beteiligen und dabei ein Verantwortungsgefühl für das neue, gemeinsame Zuhause - 3,5 km von der Küste entfernt - entwickeln.
Die Kosten für das gemeinsame Wiederaufbauprojekt in Höhe von insgesamt 791.354 Euro werden im wesentlichen von SODI über die „Aktion Deutschland Hilft“, an der SODI als Mitglied des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes/Parität International beteiligt ist, finanziert. Bestandteil dieser Projektfinanzierung ist die Spende der Belegschaft der EKO-Stahl GmbH Eisenhüttenstadt in Höhe von 40.000 Euro. Sie wird für den Bau des medizinischen Stützpunktes und von zwei Reihenhäusern sowie für den Kauf von 100 Fahrrädern eingesetzt. Hinzu kommen Spenden der Bürgerinnen und Bürger der Städte Frankfurt (Oder) und Slubice in Höhe von 15.000 Euro, die den Bau eines zentralen Tiefbrunnens mit Vorratsbehälter ermöglichen.
Es ist das gemeinsame Anliegen aller Beteiligten, die Patenschaftsaktion zu nutzen, um die Bürgerinnen und Bürger für die Not der Menschen in den armen Ländern des Südens zu sensibilisieren, diesbezügliches bürgerschaftliches Engagement zu befördern und auf dieser Basis die Partnerschaft mit der Stadt Weligama zu gestalten.
Gemeinsam mit vielen anderen zivilgesellschaftlichen Partnern beteiligt sich SODI auch an Kampagnen und Aktionen, die die führenden Industriestaaten auffordern, den Tsunami-Ländern die Auslandsschulden vollständig zu erlassen. Wiederaufbauhilfe im Interesse nachhaltiger Armutsbekämpfung - mit diesem Ziel engagiert sich SODI in Sri Lanka und Südindien bei der Überwindung der Folgen der Flutkatastrophe.
Ansprechpartner: Hans-Jürgen Ebert, Geschäftsführer, Tel. 030-928 6047 oder Funk 0171 6127196
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