Wenn ein Schweißer zum Dorfvorsteher wird
Vor zwei Monaten wurde der 41jährige Nurdin Abdullah, Vater von drei Kindern, zum Dorfvorsteher ernannt. Jetzt muss er sein Geschäft – eine Schweißwerkstatt – dringend umorganisieren:
„Dank des Kleinkredits von 5.000.000 IDR (35 EUR), den ich 2007 von Malteser International bekommen hatte, konnte ich mir neue Geräte und neues Werkzeug für meine Schweißerei kaufen, denn der Tsunami hatte alles zerstört. Mein Geschäft geht gut, ich bekomme viele Aufträge aus dem Dorf und verdiene jeden Monat zwischen drei und fünf Millionen IDR (200 bis 300 EUR). Auch wenn ich jetzt Dorfvorsteher bin, möchte ich mein Geschäft weiterführen und vielleicht sogar ausbauen. Ich denke daran, ein bis zwei Mitarbeiter einzustellen, die Arbeiten für mich erledigen. Außerdem möchte ich mir ein neues Schweißgerät mit einem Benzingenerator kaufen, damit ich nicht mehr den immer teuer werdenden Strom zahlen muss.“
Ein Kiosk mit eigenen Backwaren
Auch die 48jährige Ainul Bashira, Mutter von drei Kindern, erinnert sich noch gut daran, wie der Tsunami alles, was sie sich mit ihrer Familie zusammen aufgebaut hatte, zerstörte:
„Bevor die Flutwelle fast alle unsere Häuser im Dorf niederriss und alles mit sich wegspülte, hatte ich einen kleinen Kiosk vor unserem Haus und daneben Hühner und Enten. Nach dem Tsunami fand ich keine Arbeit und machte mir Gedanken, wie ich wieder etwas Geld verdienen könnte. Da ich schon immer gerne Kuchen gebacken habe, beantragte ich 2007 bei Malteser International einen Kleinkredit, um mir die nötigen Geräte und Utensilien für die Herstellung von Backwaren kaufen zu können. Diese Geräte benutze ich übrigens bis heute. Dank der Malteser konnte ich damals sogar an einem Training teilnehmen und dort lernen, viele verschiedene Kuchen zu backen. So baute ich mir mein eigenes kleines Geschäft auf und verdiente mit dem Kuchenverkauf jeden Tag rund 30.000 IDR (2 EUR). Mit dem Geld, das ich sparen konnte, und der Hilfe meines Mannes, der als Schreiner arbeitet, konnte ich 2008 sogar wieder einen kleinen Kiosk vor unserem Haus eröffnen. Jetzt beliefere ich nicht nur meine Kunden, die einen Kuchen bei mir bestellen, sondern kann meine Backwaren auch noch an meinem eigenen Kiosk verkaufen. Mit dem Geld, das ich verdiene, können wir die Schulgebühren für unsere Töchter bezahlen und ihnen hoffentlich anschließend auch ein Studium an der Universität finanzieren.“
Was Ainul jetzt noch fehlt, ist ein kleines Auto, um ihre Kuchen einfacher ausliefern und Waren für ihren Kiosk einkaufen zu können.
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