Bündnis Aktion Deutschland Hilft konnte mit Spendengeldern rund 3,5 Millionen Menschen helfen
„Die Internationale Helfergemeinschaft war nach dem Tsunami am 26. Dezember 2004 sehr schnell zur Stelle, aber angesichts der riesigen Ausmaße der Katastrophe stellenweise überfordert“, sagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft. Vor allem die effektive Koordination zwischen den unzähligen Hilfsorganisationen sei eine der größten Herausforderungen gewesen.
„Wir haben dies als Bestätigung unserer Bündnisidee verstanden“, so Manuela Roßbach weiter. „Wir haben Aktion Deutschland Hilft im Jahr 2001 mit dem Ziel gegründet, dass die Mitgliedsorganisationen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammenführen, um möglichst schnell Not leidenden Menschen zu helfen – und dabei Überschneidungen oder Versorgungslücken zu vermeiden.“ Damit die Organisationen sich ergänzen und von den Erfahrungen und Strukturen der anderen profitieren können, hatte das Bündnis nach dem Tsunami ein Verbindungsbüro in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas, errichtet.
Aktion Deutschland Hilft sammelte für die Opfer der Tsunami-Katastrophe Spenden in Höhe von über 130 Millionen Euro. Es handelt sich um die größte Spendensumme, die es bei dem Bündnis jemals gegeben hat. Dadurch konnten Hilfsprojekte von 14 Mitgliedsorganisationen – darunter der Arbeiter-Samariter-Bund, CARE, die Johanniter, Malteser International und World Vision – finanziert werden. 30 Prozent der Spendenmittel flossen in die Nothilfe, 70 Prozent in den Wiederaufbau. Insgesamt konnten die Bündnismitglieder auf diese Weise mindestens 3,5 Millionen Menschen in den Ländern Sri Lanka, Indonesien, Indien, Thailand, Somalia, Myanmar und Malediven helfen.
„Bereits vor dem Tsunami war klar, dass humanitäre Organisationen sich gemeinsam dazu verpflichten müssen, spezifische Standards in der praktischen Arbeit einzuhalten“, sagt Manuela Roßbach. So seien nach dem Tsunami die so genannten SPHERE-Mindeststandards für humanitäre Hilfe entstanden, an deren Entwicklung das Bündnis intensiv mitgearbeitet hat. Die Standards definieren, was betroffene Menschen benötigen – zum Beispiel in den Bereichen Wasserversorgung, Ernährung, Notunterkünfte und Gesundheit. Manuela Roßbach: „Die Hilfsorganisationen haben umfassende Lehren aus der Katastrophe von 2004 gezogen und die Bedeutung der Standards klar in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gerückt.“
Die Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind zum Teil noch heute in den betroffenen Ländern aktiv – dabei geht es in der Regel um Projekte im Bereich Katastrophenvorsorge.
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