Soforthilfe:
In der Soforthilfephase hat Malteser International umgehend über eine Million Euro zur Verfügung gestellt und gemäß der international anerkannten Richtlinien für die humanitäre Hilfe dafür gesorgt, dass die Hilfsmaßnahmen nachhaltig sind und ein Übergang zur Wiederaufbauphase sichergestellt ist.
Wiederaufbau:
Zwölf Monate nach dem schweren Seebeben betreut Malteser International über 65 Rehabilitations- und Wiederaufbauprojekte in Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand – gemeinsam mit renommierten lokalen Partnerorganisationen. 80 Prozent der insgesamt rund 30 Millionen Spendengelder und öffentlichen Zuwendungen sind bereits ausgegeben bzw. verplant.
In 2005 wurden Projekte mit einem Volumen von 8,7 Mio. Euro realisiert, für den weiteren Wiederaufbau in den nächsten Jahren sind Programme und Hilfsmaßnahmen mit einem Volumen von 20 Mio. Euro in Planung.
Die Abstimmung mit den Regierungen der betroffenen Länder sowie die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen und der betroffenen Bevölkerung waren und sind die größten Garanten für langfristig erfolgreiche Hilfe. Malteser International versteht die Hilfe immer als Angebot zur Unterstützung und will mit seinen Programmen nicht nur den Zustand vor der Katastrophe wieder herstellen, sondern die Lebensbedingungen der Menschen insgesamt verbessern. So sind sie bei künftigen Katastrophen nicht mehr so anfällig und besser geschützt.
Malteser International konzentriert die Hilfen zum Wiederaufbau insbesondere auf die folgenden vier Bereiche:
- medizinische Versorgung und psychosoziale Begleitung
- Wiederaufbau von Häusern, Schulen und Infrastruktur/Wasserversorgung
- Einkommen schaffende Maßnahmen
- Hilfen für Kinder und Jugendliche
- Wiederaufbauprogramme in den einzelnen Ländern
In Indonesien unterstützt Malteser International vor allem den Wiederaufbau von Gesundheitsstrukturen und Fischerdörfern in derzeit drei Regionen: in der am stärksten betroffenen Provinz Aceh, in der Region Lhokseumave/Ostküste und in der Region südlich von Meulaboh/Westküste.
Das größte Projekt ist das integrierte Gemeinderehabilitationsprogramm für zwei Dörfer in der Region Lhokseumave, bei dem die Bewohner der Dörfer aktiv am Wiederaufbau beteiligt sind. Die ersten Familien konnten in ihren alten Dörfern bereits in die neu gebauten Häuser einziehen.
Auch erste Einkommen schaffende Maßnahmen sind sehr gut angelaufen, Frauen verdienen beispielsweise durch Salzgewinnung Geld. In Meulaboh unterstützt Malteser International insbesondere die lokalen Gesundheitsstrukturen, z.B. durch den Bau von drei Gesundheitsposten zur Versorgung von rund 10.000 Menschen.
In Sri Lanka hilft Malteser International in den am stärksten betroffenen Regionen an der Nord-, Ost- und Südküste. Um eine sozial und regional gerechte Verteilung der Hilfe zu gewährleisten und alle ethnischen Gruppen zu erreichen, wurden Kooperationspartner aus den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen ausgewählt, welche die durch Malteser International geförderten Projekte erfolgreich umsetzen. Programmschwerpunkt ist der Wiederaufbau von Häusern, Wasser- und Sanitäranlagen, Behinderten- und Kinderheimen sowie Waisenhäusern. Außerdem organisiert Malteser International Ausbildungs- und Einkommen schaffende Maßnahmen, Programme zur Wiederherstellung der Lebensgrundlage von Fischerfamilien und psychosoziale Begleitung von traumatisierten Tsunami-Opfern.
In Indien sind es vor allem die Kastenlosen, Witwen und Behinderten, die am schwersten an den Folgen des Tsunami zu leiden haben. Bereits vor dem Tsunami kämpften viele dieser von der Gesellschaft ausgeschlossenen Bevölkerungsgruppen ums Überleben. Nach dem Tsunami sind sie oft von Hilfsgüterverteilungen oder staatlichen Hilfsplänen ausgeschlossen. Ihnen gilt das besondere Augenmerk der Hilfen. Unmittelbar nach den ersten Soforthilfen begann Malteser International in Südindien in Kooperation mit lokalen Partnern auch mit Rehabilitationsmaßnahmen im Süden und an der südlichen Ost- und Westküste.
Der Wiederaufbau umfasst die medizinische Versorgung von ca. 60 Küstendörfern, psychosoziale Begleitung von Familien und Einkommen schaffende Maßnahmen wie z.B. Gewinnung von Seemuschelkalk, Seilherstellung etc. Malteser International konnte allein in diesem Jahr rund 1.000 Familien helfen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Außerdem werden Schulen und Häuser wieder aufgebaut, Brunnen gereinigt sowie Latrinen und Regenwassersammeltanks aufgestellt.
Der Süden Thailands – insbesondere die Provinzen Krabbi, Phang Nga, Ranong und Phuket - wurden von der Flutwelle besonders hart getroffen. Hier führt Malteser International Basisgesundheitsprogramme für benachteiligte Minderheiten in 14 Dörfern durch und unterstützt Tsunami-Opfer (z. B. durch Traumabewältigungsprogramme für Schüler, Versorgung von Bedürftigen mit orthopädischem Material). Ein weiterer Bestandteil des Wiederaufbaus sind Einkommen schaffende Maßnahmen, Schulungen und berufliche Fortbildungen zur Verbesserung der Einkommenssituation der Menschen, Wiederaufbau von Häusern und Sicherung der Wasserversorgung. Rund 80 % der durch Tsunami obdachlos gewordenen Familien konnten bereits wieder in neu gebaute Häuser in ihren Dörfern einziehen oder wurden auf neue Dörfer umgesiedelt.
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