von World Vision/Aktion Deutschland Hilft
Die kleine Shama greift entschlossen nach der Hand ihrer Mutter und hält sie fest. Sie wird die 36-jährige Geraldine nicht loslassen. Gemeinsam gehen sie durch die Schule bis zu einem der kleinen Klassenzimmer. Der Raum, in dem Kinder sonst Lesen und Schreiben lernen, ist nun ihr vorübergehendes Zuhause. Ihr Zufluchtsort, nachdem der zerstörerische Taifun Manghkut auf den Philippinen wütete und den beiden alles nahm.
Shama ist Geraldines Fenster zur Welt
Auch als der tropische Wirbelsturm über ihr Dorf in der Region Benguet fegte, hatte die vierjährige Shama mit ihren kleinen Fingern nach der Hand ihrer Mutter gegriffen. Um zu überleben, führte die Tochter sie hoch in die Berge – nur mit dem Willen, sie beide in Sicherheit zu bringen. "Sie ist so liebevoll und fürsorglich", sagt Geraldine. Sie weiß, dass eigentlich sie als Mutter ihr kleines Kind in Sicherheit hätte bringen müssen. Doch das kann sie nicht. Geraldine ist blind. Und Shama ist ihr Fenster zur Welt.
Blind & schwanger auf der Flucht vor dem Sturm
Von der Flucht vor dem Sturm erzählt Geraldine: "Es war besonders schwer für mich, weil ich nichts sehen kann und schwanger bin. Mein ganzer Körper war eiskalt." Ihr Mann war am Tag des Taifuns Mitte September weit weg von seiner Familie: Er half einem Rettungsteam dabei, Menschen vor Mangkhut zu retten. Doch Geraldine hatte nur ein Ziel: Sie wollte ihr ungeborenes Kind und Shama schützen.
Die beiden trotzten dem tosenden Wind und legten den rund vier Kilometer langen Fußmarsch bis zum Evakuierungszentrum zusammen zurück, Schritt für Schritt. Dabei wurden sie von ihren Nachbarn und Bekannten begleitet, vereint in dem Wunsch, sich vor dem schweren Sturm und dem heftigen Regen zu retten.
Die Angst vor der Zukunft bleibt…
Geraldine ist dankbar, dass sie und ihre Familie nun in Sicherheit sind. Doch sie sorgt sich um die kommenden Tage und Wochen. Der Taifun hat verheerende Zerstörung hinterlassen, hunderttausende Menschen sind betroffen. Auch Tage nach dem Sturm gehen die Bergungsarbeiten weiter. Gerade in schwer zugänglichen Gebieten wird das Ausmaß der Katastrophe erst später sichtbar.
"Ich mache mir Sorgen, dass wir nicht zurück in unser Haus können, weil es von Erdrutschen zerstört wurde. Was ist, wenn der Unterricht in der Schule wieder losgeht? Wo werden wir bleiben? Wie können wir für unsere Kinder sorgen?", sorgt sich Geraldine.
Derzeit finden mehr als 100 Familien vorübergehend Unterschlupf in den Schulen des Städtchens Igoton, wo auch Shama und Geraldine nun leben. Doch es werden mehr Kinder, Frauen und Männer aus anderen Stadtteilen kommen, die ebenfalls schutzbedürftig sind. Dann drohen die Unterkünfte voller und voller zu werden.
"Das ist das Schlimmste, das uns je passiert ist - ich hoffe so sehr, dass man uns hilft", sagt Geraldine. Während sie erzählt, spielt Tochter Shama mit den anderen Kindern in der Notunterkunft. Von Zeit zu Zeit geht sie in den Klassenraum, hält die Hand ihrer Mutter und umarmt sie fest.
…doch Hilfsorganisationen schenken Hoffnung
Viele Hilfsorganisationen unseres Bündnisses sind auf den Philippinen aktiv und leisten den Menschen Nothilfe. Helfer von World Vision beispielsweise verteilen Hilfsgüter in den am stärksten betroffenen Gebieten. Auch Familien wie Geraldines werden unterstützt und erhalten psychosoziale Betreuung, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Gleichzeitig sind auch langfristige Hilfen wie der Bau katastrophensicherer Unterkünfte in enger Zusammenarbeit mit lokalen Regierungsstellen geplant.
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