Das Kinderhilfswerk Global-Care hilft, Traumata zu bewältigen
Wenn die ganze Sorge der Eltern dem Überleben der Familie gilt, kommen die Kinder oft zu kurz – dabei leiden sie meist am stärksten unter den Folgen einer Katastrophe. Das Kinderhilfswerk Global-Care kümmert sich um ihre Belange.
Justins Leben änderte sich von einem auf den anderen Moment schlagartig. Mit Böen von bis zu 350 Kilometern pro Stunde fegte „Haiyan“, einer der stärksten tropischen Wirbelstürme, Anfang November 2013 über die Philippinen. 6190 Menschen kamen ums Leben und 14,1 Millionen Menschen waren insgesamt von dem Taifun betroffen. Justin und seine Familie überlebten. Doch der Sturm hatte das Dach abgedeckt und die Felder vernichtet, die kurz vor der Ernte standen. Die Familie hatte ihre Lebensgrundlage verloren. Zum Glück konnte sie vorübergehend bei Verwandten unterkommen, doch es war eine schwere Zeit für alle.
"Das geht am besten zu zweit!"
Justin erinnert sich sehr gut daran. Seine Eltern waren den ganzen Tag mit dem Wiederaufbau des Hauses, mit der Besorgung von Lebensmitteln und der Suche nach sauberem Wasser beschäftigt. Es gab noch nicht einmal Zeit für gemeinsame Mahlzeiten. Neuen Mut hat er in den Traumabewältigungskursen und den Kinderschulungen für Katastrophenvorsorge gewonnen. Hier hat er gelernt, wie er sich bei einer Katastrophe verhalten muss. Er weiß jetzt auch, wie man jemand hilft, der nicht mehr laufen kann. „Das geht am besten zu zweit!“ erklärt er und zeigt die Handgriffe, die er in der Schulung gelernt hat. „Wenn wieder etwas passieren sollte, weiß ich, was ich tun kann. Und das ist gut!“
In Zusammenarbeit mit einem Netzwerk lokaler Kirchengemeinden hat das Kinderhilfswerk Global-Care den Taifunopfern an der Ostküste der Insel Samar geholfen. Besonders wichtig war den Helfern der Schutz und die Traumabewältigung von Kindern sowie kinderorientierte Katastrophenvorsorge. Kinder finden als Schwächste der Gesellschaft noch schwerer Zugang zu Ressourcen und leiden stärker unter Traumata, Vertreibung, Mangel und Verlust.
Justin kommt wieder zurecht
Durch die Katastrophenvorsorge sollen die Gemeinden gestärkt und miteinander vernetzt werden, um sich im Notfall schnell und sicher gegenseitig helfen zu können. Die Menschen sollen lernen, wie Naturkatastrophen typischerweise verlaufen, um sich frühzeitig darauf einstellen zu können. Nach wie vor arbeiten Justins Eltern hart: Der Vater bewirtschaftet ein gepachtetes Stück Land, die Mutter arbeitet im Service eines Restaurants.
Die Familie hat finanzielle Schwierigkeiten, weil für alle vier Kinder neben den Schulgebühren auch noch Stifte, Hefte, Bücher und Schuluniformen bezahlt werden müssen. Hilfe können sie gut gebrauchen, denn all dies schaffen sie bislang nur mit Unterstützung durch die Verwandten. Umso größer ist ihre Erleichterung: Dank des Kinderhilfswerks Global-Care hat Justin sich emotional stabilisiert.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die Katastrophenvorsorge:
Stichwort: Katastrophenvorsorge
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