Islamic Relief verteilte kurz nach Haiyan Nahrungsmittel und Zelte. Nun geht es der Organisation um die Sicherung der Lebensgrundlagen für die Bevölkerung – sie soll besser vor Katastrophen geschützt werden. Islamic Relief konnte mit Ian Christopher G. Escario, dem Bürgermeister der Gemeinde Bantayan auf der gleichnamigen Insel sprechen.
Herr Escario, wie haben Sie die Bevölkerung vor Taifun Haiyan gewarnt?
Wir haben die Bevölkerung auf drei verschiedenen Wegen gewarnt: Wir nutzten den lokalen Nachrichtenkanal im Fernsehen, das lokale Radio, und wir sind in zwei Fahrzeugen mit Lautsprechern durch die Gegend gefahren, um die Menschen über die drohenden Gefahren zu informieren. Das haben wir drei Tage vor dem Taifun begonnen und jeden Tag wiederholt.
In welcher Form haben sich die Menschen dann auf Haiyan eingestellt?
Sie haben ausreichend Nahrungsmittel gekauft. Allerdings dachten die meisten Menschen, dass dies ein ganz normaler Taifun werden würde. Auch wenn die Nachrichten etwas anderes sagten, konnte es die Bevölkerung zunächst nicht glauben – besonders, da das Wetter vorher so gut war. Als der Sturm aber losbrach, waren fast alle Vorbereitungen umsonst, da zum Beispiel die Vorräte, etwa der Reis, nass und damit unbrauchbar wurden.
Dennoch hatten Sie Glück im Unglück, dass der Sturm am Morgen hereinbrach. Auf der Insel Bantayan ist der Wasserspiegel morgens immer sehr niedrig und steigt im Laufe des Tages an. Da Bantayan von Haiyan morgens um neun Uhr getroffen wurde, ist die Zahl der Todesopfer relativ gering.
Das stimmt. Zusätzlich machte das Tageslicht es einfacher für die Bevölkerung, sich ins Landesinnere zu retten. Wir benutzten Schulen als Evakuierungshallen. Allerdings wurden bei den meisten Schulen die Dächer weggeblasen und teilweise auch weitere Räume und Wände beschädigt. Dadurch dass es hell gewesen ist, war es einfach, von einer Schule zur nächsten zu flüchten. Nachts wäre dies sehr gefährlich gewesen.
Was würden Sie bei der Vorbereitung auf die nächste Katastrophe ändern?
Für das nächste Mal würde ich mir bessere Informationsweitergabe wünschen. Im Radioprogramm durften wir nur eine begrenzte Zeit für unsere Warnhinweise nutzen. Hoffentlich werden die Verantwortlichen des Senders das nächste Mal die große Bedeutung dieser Hinweise besser verstehen. Und vielleicht wird die Regierung das nächste Mal Vokabular verwenden, das für die Bevölkerung verständlich ist. Sie benutzte nämlich Wörter, die es im philippinischen Sprachgebrauch eigentlich nicht gibt. Daher habe ich versucht, der Bevölkerung mit dem Ausdruck „Tiger wave“ (Tigerwelle) die Gefahrensituation klar zu machen. So etwas haben sie schon mal im Fernsehen gesehen und konnten daher etwas damit anfangen. Außerdem fände ich es gut, wenn es eine Kategorisierung der Stürme geben würde. Damit man genau sagen kann, ab dieser Kategorie schließen wir alle Geschäfte und ab dieser Kategorie evakuieren wir.
Was würden Sie persönlich bei einem Sturm von diesem Ausmaß das nächste Mal anders machen?
Ich bete dafür, dass es kein nächstes Mal geben wird.
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