Ich würde gerne in das Katastrophengebiet fliegen und helfen. Ist das möglich?
Die zunehmende Komplexität der Rahmenbedingungen in der humanitären Hilfe stellt hohe Anforderungen an die Qualifikation und Einsatzbereitschaft von Auslandsmitarbeitern. Von den Mitarbeitern in der humanitären Hilfe wird daher eine Vielzahl an Qualifikationen und Kompetenzen erwartet, die in der Regel nur durch langjährige Praxiserfahrung und spezielle Trainings erworben werden kann. Von jetzt auf gleich in das Katastrophengebiet zu fliegen ist daher nicht ratsam. Die Hilfsorganisationen entsenden ausgebildete Spezialisten aus Deutschland meist erst auf Nachfrage ihrer Partnerorganisation und nur als kurzfristige Berater oder auf der Basis einer professionellen Bedarfserhebung in Abstimmung mit den Behörden vor Ort.
+++Darum bitten wir um Verständnis, dass es nicht möglich ist, spontan als freiwilliger Helfer mit einer unserer Mitgliedsorganisationen in das Katastrophengebiet zu reisen.+++
Wie werden die Helfer auf den Einsatz vorbereitet?
Hilfsorganisationen haben als Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht gegenüber ihrem Personal. Denn dieses ist zum Teil extremen Arbeitsbedingungen und einem hohen persönlichen Sicherheits- und Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Die entsendenden Organisationen stehen in der Pflicht, diese hohen Risiken durch entsprechende Schulung, Ausstattung und versicherungstechnische Absicherung zu mindern. Eine professionelle Auswahl, Vorbereitung, Schulung und Betreuung des entsandten Personals sind wesentliche Säulen der Qualitätssicherung in Einsatzfällen der professionellen humanitären Hilfe. Das dient sowohl dem Schutz der Helfer als auch den Betroffenen, da so gewährleistet werden kann, dass die Hilfe tatsächlich auch hilfreich ist.
Oftmals wird mit lokalen Partnern zusammengearbeitet. Warum?
Viele Hilfsorganisationen arbeiten ausschließlich mit lokalen Organisationen zusammen, da diese den Bedarf und die lokalen Gegebenheiten vor Ort am besten kennen. Auch geht es darum, nach Möglichkeit die Eigenverantwortung und die Selbsthilfefähigkeit der von einer Krise oder Katastrophe betroffenen Menschen zu fördern. Soweit die notwendigen Qualifikationen vorliegen, ist es auch erstrebenswert, für jegliche Arbeiten vor Ort lokales Personal zu beschäftigen. Etwa durch „Cash-for-work“- Programme. So können sich die Menschen vor Ort nach der Katastrophe – etwa durch Aufräumarbeiten nach einem Erdbeben – Einkommen erwirtschaften. Zudem tragen solche Programme dazu bei, dass die wirtschaftliche Entwicklung des Landes wieder vorankommt.
Die ersten Katastrophenhelfer sind die Menschen vor Ort: die erste akute Nothilfe, Stunden oder bereits Minuten nach der Katastrophe, wird immer von den Menschen vor Ort geleistet. Diejenigen, die das Unglück einigermaßen unbeschadet überstanden haben, versuchen sofort ihre Verwandten, Freunde oder Arbeitskollegen aus Trümmern zu bergen, notdürftig zu verarzten oder zur nächsten Krankenstation zu bringen.
Wie ist das mit den Sachspenden? Ich habe noch Dinge, die die Menschen im Katastrophengebiet vielleicht gut gebrachen können!
Nach schweren Katastrophen wie dem Taifun auf den Philippinen fühlen sich viele Menschen betroffen und wollen helfen. Oft erreichen uns dabei auch Angebote für Sachspenden. Leider müssen wir diese meist ablehnen. Das hat folgende Gründe:
- Die Bereitstellung unterschiedlicher Güter lässt keine gerechte Verteilung an die Menschen vor Ort zu. Das gilt ebenfalls für fertig gepackte Lebensmittelpakete, da diese auf die Größe der bedürftigen Familien zugeschnitten sein sollten.
- Häufig sind die gespendeten Gegenstände wie Kleidungsstücke oder Haushaltgegenstände nicht an die im Krisengebiet vorherrschenden kulturellen Gewohnheiten angepasst. Unsere Mitgliedsorganisationen prüfen vor Ort genau, was wo in welcher Anzahl gebraucht wird und können den Bedarf dann durch entsprechende Hilfsgüter decken.
- Die Anschaffung von Gebrauchsgütern am Einsatzort hat Priorität, soweit diese dort verfügbar sind. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Hilfsgüter schneller verfügbar sind und keine weiten Transportwege zurückgelegt werden müssen. Zum anderen wird hierdurch die lokale Wirtschaft gestärkt. Die Opfer der Katastrophe können sich so wieder ein eigenes Einkommen erwirtschaften.
- Der Transport von durch Einzelspenden zusammengetragenen Hilfsgütern stellt die Hilfsorganisationen vor große Probleme bei den Grenzformalitäten. Da es nicht möglich ist, den Inhalt jedes einzelnen von Spendern zusammengestellten Päckchens zu überprüfen, können auch keine korrekten Ladepapiere erstellt werden, die für den Grenzübertritt notwendig sind. Dadurch können die Einfuhrbestimmungen der Länder, in denen Bedürftigen geholfen werden soll, nicht beachtet werden.
+++Dennoch können Sie uns mit Ihren Sachspenden helfen! Zum Beispiel könnten Sie sie zugunsten von Aktion Deutschland Hilft bei eBay versteigern oder über fraisr.com verkaufen und mit dem Erlös Menschen in Not unterstützen.+++
Wie kann ich mich einbringen? Was kann ich machen?
Für engagierte Menschen gibt es zahlreiche Möglichkeiten in ökologischen, sozialen oder kulturellen Projekten im Ausland mitzuwirken. So zum Beispiel über den Entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „weltwärts“ oder durch ein „Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland“. Zudem können Sie natürlich eine Sammelaktion starten. Gerne unterstützen wir Sie dabei und stellen Spendendosen, Flyer oder Poster zur Verfügung.
+++ Dauerhaft helfen +++
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Taifun Philippinen
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Stichwort: Nothilfe weltweit
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