Es war der stärkste Wirbelsturm, der je auf Land getroffen ist: Vor einem Jahr, am 8. November 2013, traf Taifun Haiyan mit Windgeschwindigkeiten bis zu 380 km/h auf die zentralen Inseln der Philippinen und hinterließ eine 600 Kilometer breite Schneise der Zerstörung. Laut Vereinten Nationen waren 14 Millionen Menschen betroffen. Etwa 6.300 Menschen kamen ums Leben, 30.000 wurden verletzt.
Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft hat infolge des Taifuns Spenden in Höhe von rund 32 Millionen Euro erhalten. Anfänglich wurde mit Spendengeld die unmittelbare Nothilfe finanziert, mittlerweile fließen die Mittel in den Wiederaufbau. Dabei liegt der Schwerpunkt im Bau neuer Häuser. Der Bedarf ist enorm: Rund 1,2 Millionen Häuser wurden entweder vollkommen zerstört oder zumindest schwer beschädigt.
Beim Hausbau haben die Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft den Aspekt der Katastrophenvorsorge fest im Blick: Die Unterkünfte müssen derart stabil gebaut werden, dass sie auch starken Stürmen standhalten. Zudem muss die Bauweise kulturellen Gegebenheiten entsprechen – die Menschen, die einmal in den Häusern wohnen werden, müssen ihre vier neuen Wände als zu Hause annehmen.
„Im Schnitt kostet ein etwa 20 Quadratmeter großes Haus umgerechnet etwa 1300 Euro, inklusive Arbeits- und Materialkosten“, sagt Moritz Wohlrab, der sich für Aktion Deutschland Hilft kürzlich vor Ort ein Bild vom Stand der Hilfsmaßnahmen gemacht hat. „Beim Bau der Häuser werden zum Teil Schreiner beschäftigt, die das Handwerk in – ebenfalls spendenfinanzierten – Ausbildungen erlernt haben.“ So umfasse die Hilfe auch einkommenschaffende Aspekte.
Neben dem Wiederaufbau von Häusern geht es in der aktuellen Phase auch um traumapädagogische Maßnahmen. So wird mit Kindern, aber auch mit Erwachsenen das Erlebte aufgearbeitet. Im großen Stil werden auch Fischerfamilien unterstützt, da diese durch die hereinschwemmenden Wassermassen besonders von Taifun Haiyan betroffen waren. „Viele haben ihr Material und dadurch ihre Lebensgrundlage verloren“, sagt Wohlrab. „Daher haben sich einige unserer Organisationen auf den Bau von neuen Booten konzentriert, um dadurch den Fischern schnell und konkret helfen zu können.“
In der Nothilfephase Ende des vergangenen Jahres haben die Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Nahrungsmittelpakete, Trinkwasser, Hygiene- und Haushaltsartikel, Planen und Zelte an die betroffene Bevölkerung verteilt. Zudem hatten sich medizinische Helferteams des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Johanniter um Verletzte gekümmert und diese mit Medikamenten versorgt.
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