Lesotho, Malawi und Simbabwe haben schon im Frühjahr den nationalen Notstand ausgerufen. Die gesamte Region wurde erst kürzlich zu einer Krisenregion der Kategorie III, d.h. zu einer überregionalen Krise erklärt. Laut UN sind nach neuesten Berechnungen mittlerweile etwa 14 Mio. Menschen in 7 Ländern von der Hungerkrise bedroht.
Verschlimmert wird die Situation ganz erheblich durch die starke Verbreitung von HIV- AIDS:
In nur einem Jahrzehnt ist die Lebenserwartung der Menschen von 44 auf 39 Jahre gefallen. Fast jeder zehnte Bewohner hat sich mit dem HI-Virus infiziert. Die Zahlen für die 15- bis 49-Jährigen sehen noch düsterer aus: Bereits rund 16 Prozent aller Menschen dieser Altersgruppe tragen das tödliche Virus in sich. Unter den Lehrern beträgt die Infektionsrate gar 30 %. Besonders stark betroffen sind malawische Frauen: Unter Teenagern sind heute bis zu zehnmal mehr Mädchen als Jungen HIV-positiv. Gründe hierfür sind u.a. Unwissenheit, Frühverheiratung und Beziehungen zu älteren Männern , so genannten "Sugar Daddies".
Etwa die Hälfte aller HIV/Aids-Opfer infizieren sich noch vor ihrem 25. Geburtstag und sterben, bevor sie das 35. Lebensjahr erreicht haben. Sie alle hinterlassen Kinder, von denen nicht wenige ihren eigenen Haushalt führen und die Geschwister groß ziehen müssen. Gleichzeitig sind sie zu arm, um in die Schule zu gehen. In Malawi gibt es ca. knapp 400 000 solcher AIDS-Waisen.
World Vision ist die größte private Hilfsorganisation in der Region. Dabei ist WORLD VISION einerseits im Bereich humanitäre Nothilfe tätig (Nahrungsmittelsicherung, Nahrungsmittelverteilung). Anderseits wird aber auch durch langfristige Entwicklungshilfeprogramme versucht, nachhaltige
Hilfe zu leisten und die Menschen unabhängiger von solchen Hungerkrisen zu machen.
Ab Anfang November werden gleich zwei deutsche Fachkräfte vor Ort sein, die anlässlich der Hungerkrise in die Region geschickt wurden, Frau Tita Hahn und Herr Steffen Horstmeier (unser Mitarbeiter aus dem Sudan, der Ende Juli zusammen mit zwei Kollegen im Sudan entführt wurde und bereits seit August wieder voll im Einsatz für WV ist). Beide stehen selbstverständlich für Interviews zur Verfügung.
Malawi:
Foto: World Vision. Vertrocknete Wurzeln. Malawi ist eines der 15 ärmsten Länder dieser Erde. In Malawi alleine sind 3,3 Mio. Menschen von der Hungersnot bedroht, 600 000 Tonnen Lebensmittel werden benötigt, davon 240 000 in den nächsten sechs Monaten. Insgesamt werden 150 Mio. USD benötigt, um 2,4 Mio. Menschen versorgen zu können.
Hintergrund
Starke Regenfälle lösten sintflutartige Überschwemmungen aus und vernichteten die Ernte des vergangenen Jahres. Zwei aufeinanderfolgende Dürreperioden verschärften die Situation. Da von den rund elf Millionen Menschen in Malawi etwa 80% von der Landwirtschaft abhängig sind, trifft der Ernteausfall die Bewohner dieses Staates besonders hart.
Wie wird die Krise sichtbar?
Was es zur Zeit nicht zu sehen gibt, sind massenweise sterbende Menschen. Nichtsdestotrotz ist die Situation schlimm, und über die typischen
Hungerbilder hinaus gibt es viele bewegende Schicksale und Stories, die sich für die Kamera eignen:
- Viele Menschen ernähren sich aus Verzweiflung schon jetzt nur von Rinden und Wurzeln, die keinerlei Nährstoffe enthalten und zu schweren Krankheiten führen können, bis hin zum bewussten Verzehr von giftigen Bohnen als letzter Möglichkeit der Nahrungsmittelaufnahme.
- Auch gibt es Berichte von Babys, die bei der Nahrungsmittelsuche auf dem Rücken ihrer Mütter an Unterernährung sterben.
- Viele Schulen verzeichnen einen Rückgang der Schülerzahl von 50 Prozent und mehr. Einige mussten gar ganz schließen, weil die Schüler zu schwach sind, um die Schule zu besuchen.
- Dr. Kilomera im St. Gabriel's Hospital hat uns berichtet, dass er immer wieder Menschen mit schwerwiegenden Macheten-Verletzungen sieht. Diese Verletzungen wurden ihnen bei Straßenkämpfen als Strafe dafür zugefügt, dass sie aus Hunger und Verzweiflung auf den Feldern anderer Bauern Mais geklaut haben.
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