"Wir haben viele gesehen, die gekommen sind und nach unseren Problemen gefragt haben. Wir sind es satt, sie den Leuten zu erzählen! Es ist jetzt Zeit, nach Lösungen für unsere Probleme zu sehen." So beschwert sich Katu Anja Kata (Name geändert) Ende Januar 2003 in Kona, einem Ort im Süden Eritreas.
Dabei wollten Dr. Tseggai Gherezghiher (Direktor der eritreischen Hilfsorganisation Vision Eritrea) und Stefan Hagelüken (Geschäftsführer der deutschen Hilfsorganisation TERRA TECH) nur weitere Hilfsprojekte planen.
Die Verwalterin der drei Orte Kona, Tigrito und Karna erklärt: "Insbesondere in den letzten beiden Jahren sind wir von Dürre betroffen. Es gab 2002 überhaupt keine Ernte, da der Regen ausblieb. Die gesamte Gemeinschaft ist absolut auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen."
"Der Markt ist überfüllt von Tieren, insbesondere Rindern", sagt Haile, der Stellvertretende Gouverneur des Bezirks Shambuko. "Der Hauptgrund, warum die Menschen panikartig versuchen, ihre Rinder zu verkaufen, ist der Erwerb von Nahrungsmitteln. Der Preis für Rinder ist aber erheblich gefallen und gibt es zu wenig Getreide. Die Menschen müssen Schlange stehen und das Angebot reicht nicht einmal für eine halbe Stunde."
Auch im Bezirk Mogolo ist die Situation der Menschen höchst besorgniserregend: Die Niederschläge kamen spät, waren insgesamt zu gering und dies führte zu Ernteausfällen. Im Rahmen des Welternährungsprogramms wird zwar Getreide verteilt, allerdings nach Listen, die nicht mehr aktuell sind.
Für die betroffenen Menschen heißt all dies, dass sie untereinander teilen, weil sie jetzt fast alle bedürftig sind. So erhalten sie nicht einmal mehr zehn Kilogramm Getreide pro Person und Monat, sondern vielleicht zwei oder drei Kilogramm.
Auch in Hiday, im Bezirk Nakfa, waren die Niederschläge völlig unzureichend und die Ernte ungenügend. Dort berichten die Tigre-Frauen von einer weiteren Schwierigkeit: Die Männer sind mit den Tieren weit entfernt auf der Suche nach Weidegründen. Die Frauen und Kinder sind jetzt fast vollständig von dem wenigen abhängig, das ihre Männer ihnen bringen können – überwiegend etwas Getreide. Insbesondere die Kleinkinder leiden unter dieser unausgewogenen Ernährung: Viele Säuglinge erbrechen den Getreide-Wasser-Brei wieder, da sie ihn nicht vertragen. Muttermilch haben viele ebenfalls mangelernährte Frauen kaum noch für ihre Säuglinge.
Weit über die Hälfte der Bevölkerung Eritreas ist bedroht!
TERRA TECH führt in Zusammenarbeit mit dem Eritrea Hilfswerk Deutschland und der lokalen Partnerorganisation Vision Eritrea derzeit ein Projekt durch, das vom Auswärtigen Amt in Berlin mitfinanziert wird. Dabei werden insgesamt 110 Tonnen energiereiche Nahrung über Gesundheitseinrichtungen an unterernährte Kinder unter 5 Jahren und schwangere und stillende Frauen verteilt. Ein weiteres Projekt mit 300 Tonnen dieser Zusatznahrung ist gerade in der Planung. Dies ist eine wichtige Hilfe, aber angesichts der sich anbahnenden Katastrophe nur ein relativ kleiner Beitrag zur Linderung der Not. Für dieses und für weitere Projekte werden dringend Spenden auf das Konto 4715 bei der Marburger Bank (BLZ: 533 900 00) benötigt.
Friedrich Fassbender, stellvertretender Botschafter Deutschlands in Eritrea, wurde am 29.1.2003 über die Erkundungsmissionen von Dr. Tseggai und Stefan Hagelüken ausführlich informiert. Er sagte zu, Pläne für weitere TERRA-TECH-Hilfsprojekte zu befürworten.
Die Eritreische Regierung hat erkannt, dass die Dimension der Krise ihre eigenen Möglichkeiten übersteigt, und bittet die Weltgemeinschaft dringend um Hilfe.
(Stefan Hagelüken, TERRA TECH)
Terra Tech ist über den Paritätischen Wohlfahrtsverband Mitglied bei Aktion Deutschland Hilft.
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