Die allgemeine Gesundheits- und Ernährungssituation ist insbesondere im Osten Kongos sehr schlecht. Der langanhaltende Krieg, die sehr unsichere Lage auch aufgrund von regelmässigen Überfällen von Guerillagruppen und bewaffneten Banden haben zu internen Vertreibungen und großer Verarmung geführt. Besonders schwierig ist die Situation in der Region Kassika und Umgebung. Kassika liegt im Distrikt Mwenga, in der Provinz Süd-Kivu, etwa 100km süd-westlich von Bukavu.
Diese Mitmenschen sind physisch und psychisch in einem katastrophalen Zustand, in den vergangenen drei Jahren gab es auf Grund der extremen Sicherheitslage keine Hilfe von außen. Insbesondere Kinder unter 5 Jahren sind von der schlechten Ernährungssituation stark betroffen, viele sind vom akuten Hungertod betroffen, sind im Urwald verhungert oder an Krankheiten verstorben.
Die Johanniter arbeiten seit vielen Jahren in der Region und führen seit zwei Jahren zusammen mit ECHO (European Commission Humanitarian Office) im Distrikt Mwenga Hilfsmassnahmen für das lokale Gesundheitssystem durch. Zu den unterstützten Gesundheitszentren (Centres de Santé) gehört auch die Region Kassika mit ihren 5 Gesundheitsposten, die erst durch unsere Aktivitäten (in Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchengruppen) wieder in Betrieb genommen werden konnten.
Aus dem unserem ersten Evaluierungsbericht über die Ernährungsituation in Kassika vor Beginn dieses Projekts ergibt sich, dass 20,9 % aller Kinder als schwer unterernährt einzuschätzen sind. Weitere 21,1 % gelten als mittel bis leicht unterernährt, nur 47,5 % aller Kinder haben eine zufriedenstellende Grundkonstitutionen.
Die Projektziele des akuten Ernährungsprogramms der Johanniter sind:
- Linderung der akuten Ernährungsnotlage durch Errichtung eines Therapeutischen Ernährungszentrums (Therapeutic feeding centre) sowie von begleitenden ergänzenden Ernährungsprogammen (Supplementary feeding centres)
Reduktion der Mortalität
- Begleitende medizinische Betreuung durch das Gesundheitszentrum Mukasa-Kassika (Centre de Sante), mit besonderem Augenmerk auf medizinische Problembereiche durch Unter- und Mangelernährung
Reduktion der Morbidität und Mortalität
Das Ernährungsprogramm wird in enger Zusammenarbeit mit, und bezüglich Diagnostik und Behandlung nach dem Protokoll der provinzialen Gesundheitsinspektion durchgeführt, welches sich an den Vorgaben der WHO (Weltgesundheitsorganisation) orientiert.
Die Kinder werden zu Beginn, während und nach der Behandlung in regelmäßigen Abständen gemessen, gewogen und auf begleitende Symptome untersucht, um sie einem der beiden Programme zuzuweisen, oder – falls eine weitere Erkrankung vorliegt, um sie begleitend entsprechend medizinisch zu therapieren .
Moderat unter- oder mangelernährte Patienten werden in den ergänzenden Ernährungszentren erfahrungsgemäß 3-4 Wochen behandelt. Hier erhalten sie eine Wochenration proteinreicher Nahrung (z.B. Mais, Soja, Sorghum, pflanzliches Öl und Zucker) sowie eine Nahrungsmittelzuteilung für den Rest der Familie.
Schwer unter- oder mangelernährte Patienten werden in einem therapeutischen Ernährungszentrum stationär aufgenommen. Hier werden sie in 3 Phasen mit therapeutischer Milch behandelt, bis sie entweder als geheilt entlassen oder nach dem Erreichen eines bestimmten Gewichtes in das ergänzende Ernährungsprogramm überführt werden können.
Die Johanniter arbeiten eng mit den lokalen Behörden, anderen internationalen Hilfsorganisationen und der UN zusammen. So hat das World Food Programm die Nahrungsmittel für das zusätzliche Ernährungszentrum und die proteinreiche Milch für das therapeutische Ernährungszentrum bereitgestellt. Unicef hat, ebenfalls kostenlos, Grundausstattungen (Decken, Plastikplanen, Kochgeschirr u.ä.) den Johannitern zur Verteilung an die Bevölkerung übergeben.
Das Auswärtige Amt unterstützt diese Projekt mit EUR 35.000,00 (DM 70.800,00).
(November 2001 - Februar 2002)
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