Wie die 'Nkundabanas' den Kriegs- und AIDS-Waisen sozialen Halt geben
Dieser Dienstag ist ein besonderer Tag. Charles ist in die Kirchengemeinde von Cyesa gekommen. Er hat sich auf den Weg gemacht, um CARE dabei zu helfen, im Bezirk Kazumbu Lebensmittel an minderjährige Familienvorstände zu verteilen. Charles hat sich freiwillig zur Verfügung gestellt – als "Nkundabana", das einheimische Wort für jemanden, "der Kinder liebt". Und es gibt viele Kinder in Ruanda, die niemand lieben würde, wenn Charles und andere Freiwillige nicht da wären.
Unter den 420.000 Waisen in Ruanda sind etwa 85.000, die ganz allein für sich und ihre Geschwister sorgen müssen. Diese Kinder, die ihre Eltern durch Bürgerkrieg und Völkermord, in zunehmendem Maße aber auch an AIDS verloren haben, leben oft allein und isoliert. Bevor CARE begann, eine soziale Betreuung durch Freiwillige aufzubauen, hatten die Mädchen und Jungen keinen Erwachsenen, der ihnen zur Seite stand, Vorbild für sie sein konnte, emotionale Unterstützung und Hilfe bei kleineren und größeren Problemen gab.
Ruanda braucht mehr Menschen, die für andere da sind.
Doch Charles kann nicht überall sein: "Es gibt da draußen einfach zu viele Kinder, die unsere Hilfe brauchen. Im Moment sind wir nicht genug Freiwillige. Alles, was wir tun können, ist, möglichst viele für das nächste Projekt vorzumerken. Wir hoffen, dass CARE bald neue Nkundabanas gewinnt und ausbildet, um diesen Kindern zu helfen."
Charles ist 63 Jahre alt. Er wurde in dieser Gegend, der Provinz Gitarama, geboren und hat sein ganze Leben dort verbracht. Er wohnt mit seiner Frau, fünf eigenen Kindern und zwei adoptierten Waisen in einem kleinen Haus. Wenn Charles nicht als Freiwilliger für CARE unterwegs ist, bestellt er sein bescheidenes Stück Land und hilft im Haushalt.
Weil er einer der ersten freiwilligen CARE-Helfer in dieser Region war und sich große Anerkennung in den Dörfern erwarb, ist Charles Anwesenheit auch heute gefragt. Der Kinderfreund stellt sicher, dass jeder den gleichen Anteil an Lebensmitteln erhält, während ein anderer Freiwilliger gewissenhaft die Liste der verteilten Hilfsgüter führt.
Die Schwächsten vor einem Leben auf der Straße bewahren
Charles hat ein großes Herz. Er kennt die Nöte der Waisen aus erster Hand und versucht zu helfen, wo er kann. Mindestens einmal wöchentlich besucht er die von Kindern geführten Haushalte in seiner Nachbarschaft. Er bespricht jedes Problem, hilft, wenn die Waisen krank sind oder ihr harter Existenzkampf den Schulbesuch gefährdet. "Ohne das Projekt hätten viele Jungen und Mädchen längst die Schule abgebrochen, um sich als Straßenkinder in der Stadt durchzuschlagen", weiß Charles.
CARE schult insgesamt 600 Freiwillige darin, die Kinder zu lehren, wie sie gesunde Nahrung zubereiten, ihre Hygiene verbessern, um Krankheiten zu vermeiden, wie sie kleine Spargemeinschaften bilden, um etwas Geld für Notzeiten beiseite zu legen, und wie sie sich selbst gegen Ausbeutung oder Verletzung ihrer Rechte wehren – etwa gegen Kinderarbeit, sexuelle Ausbeutung, illegale Aneignung von Land, das Minderjährigen gehört, oder gegen Schulverweise auf Grund unbezahlter Schulgebühren.
Vor allem aber gibt Charles den Kindern das Gefühl, dass sie nicht verlassen sind – er ist stolz darauf, dass alle Waisen, um die er sich kümmert, ihn 'Papa' nennen. Es sind kleine, aber bedeutende Unterschiede im Leben der Kinder, die ihn glücklich machen: "Du kannst sie singen und tanzen sehen – das haben sie vorher nie getan."
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