von World Vision
Seit Donnerstag vergangener Woche wird in der Hauptstadt des Südsudan wieder gekämpft. Mitarbeiter der internationalen Kinderhilfsorganisation World Vision sind in Alarmbereitschaft. Nach wie vor ist die Situation äußerst gefährlich. In der Nähe des World Vision Büros sind weiterhin Gefechte zu hören, sowohl von Kleinwaffen, als auch Artilleriefeuer.
Tausende Frauen und Kinder haben in Kirchen und geschützten Gebäuden Zuflucht vor der Gewalt gesucht. Tausende Menschen fliehen auch in Nachbarländer, Hunderte wurden getötet. Jeremiah Young, Referent für Anwaltschaftsarbeit in Südsudan, beschreibt die Situation: „Seit dem Morgen sind erneut heftige Schusswechsel zu hören. Nach Gewittern und Regenfällen war es in der vergangenen Nacht relativ ruhig. Jetzt sehen wir, wie Familien ihr Hab und Gut zusammen packen und mit ihren Kindern aus der Stadt fliehen.“
World Vision besorgt über die Situation der Kinder
Nach Berichten kämpfen die Anhänger des Präsidenten Salva Kiir und des Vizepräsidenten Riek Machar gegeneinander. Offenbar ist es auch in anderen Städten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Mitarbeiter von World Vision äußern sich zutiefst besorgt über die Situation der Kinder und der von humanitärer Hilfe abhängigen Menschen.
Rund 4,8 Millionen Menschen haben aufgrund der Konflikte und der Wirtschaftskrise kaum zu essen. „Ihre Situation wird sich noch verschlechtern, wenn die Gewalt weiter anhält“, so Young. Die neuen Kämpfe machten es für Hilfsorganisationen fast unmöglich die Bedürftigen zu erreichen. Schon vor den Kämpfen ging es den Kindern sehr schlecht. Viele sind unterernährt und krank, können nicht zur Schule gehen und werden mit ihren Familien vertrieben oder von Eltern und Verwandten getrennt. Viele von Ihnen leiden unter extremem emotionalen Stress.
Forderung nach Einstellung der Kämpfe
Mitarbeiter humanitärer Hilfsorganisationen können in Juba derzeit nicht auf die Straße gehen. World Vision musste die Verteilung von Nahrungsmitteln aussetzen. Die Kinderhilfsorganisation arbeitet seit 1989 im Südsudan und setzt in mehreren Bundesstaaten Programme zu Ernährungssicherheit, Trinkwasser-Versorgung, Hygienemaßnahmen, Gesundheitsversorgung, Bildung und Friedensförderung um.
Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die verantwortlichen Politiker in Südsudan dringend auf:
- auf eine sofortige Einstellung der Kämpfe hinzuwirken.
- für den Schutz der Zivilbevölkerung und insbesondere der Kinder zu sorgen.
- alles für die Umsetzung und Einhaltung des Friedensabkommens zu tun.
Young betont: „Es gibt immer noch eine Chance, den Frieden zu retten. Wir bitten alle Akteure im Ausland wie im Südsudan, alles zu tun, um die Situation zu entschärfen.“
World Vision macht auch darauf aufmerksam, dass die Hilfsmaßnahmen bei weitem nicht ausreichen, um die Menschen in Südsudan zu versorgen. Die versprochenen Hilfsleistungen seien nur zu 39% erfüllt worden. Auch die Eskalation der Gewalt macht es zunehmend schwierig, die Bedürftigen zu erreichen. World Vision arbeitet derzeit eng mit dem World Food Programm zusammen, aber ist darauf angewiesen, dass sich die Situation beruhigt und die Hilfsversprechungen erfüllt werden.
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