Seit vier Jahren kämpfen in Darfur, der westlichen Provinz des Sudan die Soldaten der Regierung gegen mehrere Rebellentruppen. Zwei Millionen Einwohner sind auf der Flucht im eigenen Land: Ihre Dörfer wurden verbrannt, Männer ermordet und Frauen vergewaltigt. Knapp 230.000 Menschen suchen Schutz im Nachbarland Tschad, das ebenfalls eines der ärmsten Länder der Welt ist und kaum seine eigene Bevölkerung ernähren kann.
Trotz des Friedensabkommens von Mai 2006 hat sich die Lage der Menschen nicht verbessert. Ganz im Gegenteil: Die drei von CARE betreuten Flüchtlingslager in Darfur erleben seit einigen Monaten einen erneuten, dramatischen Ansturm. Denn noch immer bekämpfen sich Regierung und Rebellen.
CARE Deutschland versorgt im Flüchtlingslager El Salaam 10.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser, baut 600 neue Toiletten, repariert 500 alte Latrinen und verteilt Werkzeuge zur Wartung der Wasserversorgung. Derzeit hat ein Flüchtling nur fünf Liter Wasser am Tag zur Verfügung – zum Trinken, zum Waschen und zum Kochen.
Der weltweite Standard liegt bei 15 Litern. Bis zu 80 Prozent der neu ankommenden Flüchtlinge haben keine Toiletten. Die Seuchengefahr ist hoch; Magen-Darm-Erkrankungen, Durchfall und Malaria verlaufen oftmals tödlich, denn es gibt nur wenige Ärzte und Krankenschwestern, die die Flüchtlinge behandeln können.
Thomas Schwarz, Pressesprecher von CARE Deutschland, hat eines der Flüchtlingscamps im Februar besucht: „Im nördlich gelegenen Kalma leben 90.000 Menschen. Dort - wie überall in Darfur, brütet die Hitze, das Lager ist an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Die Flüchtlinge teilen das Wenige, was sie haben, untereinander. Bei aller Not, bei dem Elend, dem wir begegnet sind, hat mich eines besonders stark beeindruckt: Niemand jammert, es gibt keine Anklagen. Was es stattdessen gibt: die Sehnsucht der Flüchtlinge nach einem halbwegs intakten Leben, wenigstens nach Frieden.“
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