Die Situation der Menschen in der Darfur-Region liegt jenseits des Vorstellbaren. Hundertausende sind auf der Flucht in einer Region so groß wie Frankreich. Nur die wenigsten befinden sich in sporadisch eingerichteten Lagern. Über 350.000 Menschen sind weiterhin konstant auf der Flucht.
450.000 Menschen suchen Schutz in nicht betroffenen Dörfern und größeren Städten. Vor allem hier erhoffen sie sich Sicherheit vor den weiter marodierenden Reitermilizen, die täglich neue Dörfer plündern, verbrennen, die Männer töten und Frauen und Kinder vergewaltigen.
Zahlreiche Kinder akut unterernährt
Die Menschen haben ihre Dörfer verlassen mit dem, was sie am Körper tragen. Es fehlt an allem: an Nahrung, Wasser, Zelten, Decken – auch an medizinischer Versorgung. Im Flüchtlingslager Kalma, das CARE mit Nahrungs- und Hilfsgüter versorgt, ist jedes vierte Kind akut unterernährt.
Hier traf ich die kleine Asaan, 18 Monate alt und am ersten Tag unserer Begegnung zu schwach, um selbst den Kopf zu heben. Seit sechs Monaten erträgt Asaan die Strapazen der Flucht.
Gezeichnet von akuter Unterernährung kämpft ihr Körper mit Fieber und Infektionen. Asaans Schwester Samia spricht nicht mehr. Sie musste zusehen, wie ihr Vater erschossen und die Mutter von Fremden vergewaltigt wurde. Mit ihrem Finger malt die Fünfjährige Kreise in den Sand. Asaan, Samia und ihre Mutter sind täglich im Mutter-Kind-Zentrum des Lagers. Hier erhalten sie Spezialnahrung für ihre erschöpften Körper. Weder die Ärzte noch ich glauben, dass Asaan die nächste Nacht überlebt. Zwei Tage später kehre ich zurück. Asaan hebt zu meiner Begrüßung den Kopf, es geht ihr besser – ein Zeichen der Hoffnung.
Sengende Hitze und Warten auf Hilfsgüter
Bei der Verteilung treffe ich Achmet. Achmet ist 12 Jahre alt und kann ein bisschen Englisch. Als er vor wenigen Wochen von der Schule nach Hause kam, stand sein Dorf in Flammen – verlassen. Eine Gruppe vorbeiziehender Flüchtlinge brachte ihn mit in das Lager. Stolz zeigt Achmet mir seinen Besitz: sein Schulheft – das hat keiner hier. Jede Seite im Heft zeigt Omnibusse. Nein, er möchte nicht Busfahrer werden, aber er brauche meine Hilfe, sagt Achmet. Nur mit einem Bus könne er die Menschen hier in Sicherheit bringen und sich auf die Suche nach seiner Familie machen – wenn sie noch lebt, sagt er leise.
Lastminute - Ein Zeitfenster, das sich langsam schließt
Mit wachsenden Regenfällen wird die Hilfe für die Menschen in Darfur immer schwerer. CARE, das Welternährungsprogramm und das Logistikzentrum der Vereinten Nationen bemühen sich, derzeit so viele Hilfsgüter in den schwer erreichbaren Region Darfurs einzulagern wie nur möglich. 400.000 Menschen werden derzeit von CARE mit Nahrung und Hilfsgütern versorgt. Auch in Mukjar wurde ein Lagerhaus identifiziert. Doch die Hilfsgüter reichen bei Weitem nicht: 49% der Flüchtlinge in Darfur fehlt es immer noch an Nahrung, 88% an Unterkünften und Plastikplanen, 67% an sauberem Wasser – so die Vereinten Nationen. Der Mangel an Latrinen wird das nächste Problem bringen: den Ausbruch von Krankheiten, wenn der Regen Fäkalien in die Wasserstellen schwemmt. Aus diesem Grund haben CARE und ADRA mit dem Bau von Latrinen begonnen.
Doch humanitäre Hilfe reicht für die Menschen in Darfur alleine nicht aus. Sie brauchen eine politische Lösung, die Frieden und Sicherheit bringt – Basis für ein menschenwürdiges Leben.
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