Im Westen des Sudan spielt sich seit vielen Jahren eine der größten humanitären Katastrophen ab. Seit Februar 2003 ist ein bewaffneter Konflikt zwischen der Regierung des Sudan und verschiedenen bewaffneten Gruppen in der Provinz Darfur eskaliert. Die Bilanz der blutigen Auseinandersetzungen hat sich nach Einschätzung der UNO auf mehrere hunderttausend Tote, fast zwei Millionen Vertriebene und mindestens 200.000 Flüchtlinge im benachbarten Tschad summiert. Die einheimische Bevölkerung ist den Übergriffen von Milizen ausgesetzt, die Häuser und Felder zerstören, plündern, das Vieh rauben, die Einwohner ermorden, verschleppen und vergewaltigen. „Dies ist eine Krise großen Ausmaßes, Hunderttausende wurden aus ihren Dörfern vertrieben“, berichtet Greg Brady, Leiter eines CARE-Teams. „Zahllose Befragte erzählten uns von schrecklichen Gräueltaten. Wir brauchen eine umfassende humanitäre Antwort auf diese Krise.“
Ein im April 2004 "aus humanitären Gründen" vereinbarter Waffenstillstand wurde wiederholt gebrochen. Mehrere Versuche, die Krisenregion durch Friedensverhandlungen zu befrieden, blieben weitgehend folgenlos. Viele Menschen in Darfur sind durch die anhaltenden Kämpfe zwischen Regierungstruppen, Janjaweed-Milizen und Rebellengruppen von jeder Hilfe abgeschnitten. Hunderttausende Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, erkranken an Durchfall, Malaria, Hepatitis und Hirnhautentzündung.
Im März 2009 hat sich die Lage im Sudan weiter zugespitzt: Die sudanesische Regierung entzog 13 internationalen und drei nationalen Hilfsorganisationen ihre Arbeitserlaubnis. Binnen eines Jahres sollen sämtliche ausländische Hilfsorganisationen des Landes verwiesen werden, die für rund fünf Millionen Menschen Nahrungsmittel und Wasser, Gesundheitsversorgung und Unterkunft bereitstellen.
Die Ausweisung der Hilfsorganisationen hinterlässt schon heute eine große Versorgungslücke und stellt für die Menschen eine akute Bedrohung dar.
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