14 internationale Hilfsorganisationen haben sich mit einem dringenden Appell an die srilankische Regierung gewandt und die sofortige Aufhebung aller Beschränkungen für ihre Humanitäre Hilfe in den Flüchtlingslagern im Norden der Insel gefordert. Mehrere Tausend Menschen in den Lagern der Regierung sind in Lebensgefahr, weil die Nothilfe für die Binnenflüchtlinge wegen des ungesicherten Zugangs für Helfer und Fahrzeuge nur eingeschränkt möglich ist. Infolge der Beschränkungen können Hilfsorganisationen nicht in ausreichendem Maße Essen und Wasser für Menschen liefern, die unbedingt auf diese Hilfe angewiesen sind. Vier der Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, Arbeiter-Samariter-Bund, CARE, Malteser International und World Vision, die für die Menschen u. a. in den großen Lagern bei Vavuniya Trinkwasser, Lebens- und Arzneimittel bereitstellen, haben sich deshalb heute Morgen zusammen mit weiteren Hilfsorganisationen an die Verantwortlichen gewandt. Es wird erwartet, dass sich bald weitere Hilfsorganisationen den Forderungen anschließen.
Roßbach: „Beschränkungen für die Helfer müssen ein Ende haben“
Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft, dem Bündnis der Hilfsorganisationen, sagte zur katastrophalen Lage in den Lagern: „Die Sicherheitsbestimmungen gehen viel zu weit. In den riesigen Camps von zum Teil über 400 Hektar brauchen wir viele Helfer und Fahrzeuge. Wenn deren Einsatz weiterhin so massiv beschränkt wird, können wir nicht richtig arbeiten – damit werden Menschenleben gefährdet. Diese Beschränkungen müssen ein Ende haben. Wir fordern von der Regierung Sri Lankas, sich ohne Wenn und Aber an die Richtlinien zu halten, die von ihr und der internationalen Gemeinschaft vereinbart wurden, damit wir den Menschen helfen können.“
270.000 Flüchtlinge, darunter 80.000 Kinder, in überfüllten Lagern
Zehntausende Flüchtlinge erreichen die Lager aus der Kriegszone in einem sehr schwachen Zustand. Vor allem Kindern und älteren Menschen geht es gesundheitlich schlecht. Die Camps im Norden des Landes beherbergen bereits 270.000 Menschen, darunter schätzungsweise 80.000 Kinder. Bis zu 50.000 weitere Flüchtlinge werden in den nächsten Tagen erwartet. Die Neuankömmlinge wurden von den Rebellen der Tamil Tigers bis zu ihrer Niederlage am Sonntag in der Konfliktzone festgehalten. Viele Familien wurden auseinandergerissen, weil die Männer für unbestimmte Zeit für Verhöre abgeführt werden. Auch dürfen die Flüchtlinge die mit Stacheldraht umzäunten Lager nicht verlassen, sodass engste Familienmitglieder getrennt leben müssen.
Hinweis an Redaktionen: Die Mitgliedsorganisationen verfügen über mehrere deutschsprachige Interviewpartner in Sri Lanka. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die Pressestelle von Aktion Deutschland Hilft, Tel.: 0228-24292-222.
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