Bonn, 18. Juni 2009. Die Lage für die Menschen in den Lagern im Norden Sri Lankas ist weiterhin verheerend: Es fehlt an ausreichendem Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung. Vor allem den tausenden Verletzten unter den insgesamt rund 280.000 Flüchtlingen, die in den zahlreichen Camps eingeschlossen sind, mangelt es akut an medizinischer Betreuung. Tausende Zivilisten waren in den letzten Wochen des Konflikts zwischen Regierungsarmee und LTTE-Rebellen zwischen die Fronten geraten und trugen Verletzungen davon.
Zwar bemüht sich die srilankische Regierung nach eigenen Angaben um eine Verstärkung der Humanitären Hilfe – die Arbeit der Hilfsorganisationen ist dennoch weiterhin Beschränkungen unterworfen. So darf beispielsweise in einigen Flüchtlingslagern nur ein Fahrzeug pro Tag verwendet werden. Angesichts der riesigen Ausmaße der Lager können so Lebensmittel und Trinkwasser nicht in ausreichendem Maße verteilt werden. Dennoch arbeiten alle nationalen und internationalen Organisationen mit Hochdruck an der Versorgung der Flüchtlinge mit dem Nötigsten.
Die Bündnispartner Arbeiter-Samariter-Bund, CARE, Hammer Forum, Malteser International und World Vision stellen für die Menschen u. a. in den großen Lagern bei Vavuniya Zelte, Trinkwasser, Lebens- und Arzneimittel bereit und unterstützen die medizinische Versorgung. Kürzlich haben sie sich zusammen mit weiteren Hilfsorganisationen mit einem Aufruf an die Regierung gewandt.
Roßbach: „Beschränkungen für die Helfer müssen ein Ende haben“
Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft sagte im Einklang mit den Forderungen: „Die Sicherheitsbestimmungen gehen viel zu weit. In den riesigen Camps von zum Teil über 400 Hektar brauchen wir viele Helfer und Fahrzeuge. Wenn deren Einsatz weiterhin so massiv beschränkt wird, können wir nicht richtig arbeiten – damit werden Menschenleben gefährdet. Diese Beschränkungen müssen ein Ende haben. Wir fordern von der Regierung Sri Lankas, sich ohne Wenn und Aber an die Richtlinien zu halten, die von ihr und der internationalen Gemeinschaft vereinbart wurden, damit wir den Menschen helfen können.“
280.000 Flüchtlinge, darunter 80.000 Kinder, in überfüllten Lagern
Zehntausende Flüchtlinge erreichten die Lager aus der Kriegszone in einem sehr schwachen Zustand. Vor allem Verletzten, Kindern und älteren Menschen geht es gesundheitlich schlecht. Die Camps im Norden des Landes beherbergen mindestens 280.000 Menschen, darunter schätzungsweise 80.000 Kinder. Viele Familien wurden auseinandergerissen, weil die Männer für unbestimmte Zeit für Verhöre abgeführt werden. Auch dürfen die Flüchtlinge die mit Stacheldraht umzäunten Lager nicht verlassen, sodass engste Familienmitglieder getrennt leben müssen
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