Von 6. bis 20. März reist ein notfallpädagogisches Team der Freunde der Erziehungskunst in die autonomer Region Kurdistan im Irak, um vier neugegründete UNICEF-Schulen in Flüchtlingslagern unterstützen. Der Einsatz findet in Zusammenarbeit mit Aktion Deutschland Hilft statt.
Seit der großen Flüchtlingswelle im letzten Sommer hat sich die Lage im Nordirak weitgehend stabilisiert, die Massen an Flüchtlingen sind jedoch geblieben. Insgesamt sind im Irak 2,2 Millionen Binnenflüchtlinge auf Hilfe angewiesen, ca. 500.000 davon haben sich in der Provinz Duhok in der autonomen Region Kurdistan im Irak niedergelassen. Die meisten der Vertriebenen sind jesidische Flüchtlinge, aber auch Assyrer, Christen und nicht zuletzt Muslime mussten vor dem Terror des IS fliehen. Nach dem Chaos der ersten Monate haben sich nun Strukturen herausgebildet: 16 Flüchtlingslager sind in der Region entstanden. So müssen die Menschen nun zumindest nicht mehr in Rohbauten oder auf der Straße campieren. In den Flüchtlingslagern hat UNICEF Schulzelte aufgebaut und eröffnet, so dass viele Flüchtlingskinder nach einem halben Jahr endlich wieder eine Schule besuchen können.
Vier dieser Schulen sind das Ziel des notfallpädagogischen Einsatzes der Freunde der Erziehungskunst. Dem ehrenamtlichen Team gehören unter anderem Waldorpädagoginnen, eine Erlebnispädagogin, eine Psychotherapeutin, eine Kunsttherapeutin und ein Heilpädagoge an. Auch ein Arzt begleitet das Team. Die vier Schulen, die seit Mitte Februar geöffnet sind, liegen in zwei verschiedenen Lagern und bieten Platz für insgesamt 1.500 SchülerInnen. Hier werden die deutschen Experten Fortbildungen in den Bereichen Psychotraumatologie und Notfallpädagogik für die Lehrkräfte abhalten. Den LehrerInnen soll so eine solide theoretische und praktische Grundlage vermittelt werden, um mit den schwer traumatisierten Kindern stabilisierend zu arbeiten.
Für die Eltern, die oft selbst traumatisiert sind, werden parallel dazu Beratungen angeboten, in denen sie lernen, mit den posttraumatischen Belastungsreaktionen ihrer Kinder umzugehen. Nachmittags sind notfallpädagogische Einheiten für die Schulkinder geplant: Non-verbale Angebote wie Malen und Kunsttherapie sowie erlebnispädagogische Elemente bieten die Möglichkeit Erlebtes zu verarbeiten und innere Blockaden spielerisch zu lockern.
Die Notfallpädagogik der Freunde der Erziehungskunst ist bereits seit 2013 in der autonomen Region Kurdistan im Irak tätig. Sie beruft sich auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse der Psychotraumatologie. Die angewandten Methoden basieren auf der Waldorfpädagogik sowie verwandten Therapieformen. Im Rahmen zahlreicher Einsätze konnte bereits vielen Kindern weltweit geholfen werden ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und sogenannte Trauma-Folgestörungen abzumildern.
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