von CARE
Mit weltweit 280 getöteten Hilfskräften war 2023 das tödlichste Jahr für humanitäre Helfer:innen seit Beginn der Aufzeichnungen, wie Daten der Aid Worker Security Database zeigen. Dieser alarmierende Trend setzt sich 2024 fort: Seit Januar wurden bereits 176 humanitäre Hilfskräfte getötet – darunter 121 in der Westbank und Gaza, zwölf im Sudan und acht im Südsudan. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen fordert die Hilfsorganisation CARE ein sofortiges Ende der Gewalt gegen Nothelfer:innen, konsequente Strafmaßnahmen gegen die Verantwortlichen sowie stärkere Unterstützung für lokale und von Frauen geführte Organisationen, damit diese die Sicherheitsrisiken angemessen bewältigen können.
"Ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht"
"Die zunehmende Zahl gezielter Angriffe auf humanitäre Helfer:innen ist inakzeptabel. Diese Angriffe sind nicht nur verheerend für die Betroffenen und ihre Angehörigen, sondern auch für die Gemeinschaften, die dringend auf lebensrettende Hilfe angewiesen sind", sagt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. "Es ist ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht, jene Menschen ins Visier zu nehmen, die Leben retten. Angriffe auf humanitäre Helfer:innen dürfen nicht ungestraft bleiben - unabhängig davon, wer dafür verantwortlich ist."
Die palästinensischen Gebiete bleiben auch 2024 der gefährlichste Einsatzort für humanitäre Hilfskräfte. Im Jahr 2023 starben dort 163 Helfer:innen, in diesem Jahr wurden bereits 121 Todesopfer verzeichnet. Nahed Abu Lyada, CARE-Nothelferin in Westbank und Gaza, berichtet: "Die größte Herausforderung für mich als humanitäre Helferin ist das Fehlen von Sicherheit und Schutz. Wir leben in überfüllten Notunterkünften und haben Schwierigkeiten, Wasser und Nahrung für unsere Kinder zu finden. Niemand in Gaza ist sicher. Wir können jederzeit, überall und ohne Vorwarnung angegriffen werden."
Besondere Rolle weiblicher Helferinnen
Die Mehrheit der seit Januar 2023 verzeichneten Angriffe betrifft nationales Personal - nur fünf Prozent der Todesfälle entfallen auf internationale Helfer:innen. Lokale Hilfskräfte tragen die Hauptlast der humanitären Arbeit und sind entscheidend für den Erfolg von Hilfsmaßnahmen. CARE betont dabei den unverzichtbaren Beitrag von weiblichen Nothelferinnen. Sie kennen die Bedürfnisse der Gemeinschaften genau, sind erste Ansprechpartnerinnen, wenn es um die Rechte von Frauen und Mädchen geht und unterstützen Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt.
Der Welttag der humanitären Hilfe am 19. August erinnert an den verheerenden Selbstmordanschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad im Jahr 2003, bei dem 22 Menschen getötet und 150 Hilfskräfte verletzt wurden. Das diesjährige Motto #ActForHumanity ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Verantwortlichen für Angriffe auf humanitäre Helfer:innen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Analyse basiert auf der Aidworker Security Database von Humanitarian Outcomes, die weltweite Berichte über vorsätzliche Gewalttaten gegen Mitarbeiter:innen von Hilfsorganisationen erfasst.
CARE ist eine Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft. Das Bündnis leistet Nothilfe gemäß dem humanitären Imperativ. Dieser besagt unter anderem: Jeder Mensch hat das Recht, humanitäre Hilfe zu erhalten. Ausschlaggebend ist alleine der Bedarf an Hilfe. Weitere Informationen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in Nahost.
Stichwort: Nothilfe Nahost
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