von den Johannitern
Aufatmen in Nahost - Eine Waffenruhe ist zum Greifen nahe. Bereits ab Sonntag sollen endlich israelische Geiseln zurückkehren und die Waffen schweigen.
Für 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen wäre das nach 15 Monaten massiver Bombardements, unzureichender humanitärer Hilfe und Vertreibung eine enorme Erleichterung. Genauso wie auch für die vom Krieg betroffene israelische Bevölkerung und die Familien der Geiseln.
Johanniter hoffen auf schnelle Ausweitung ihrer humanitären Hilfe
"Wir Johanniter sind sehr froh über diese Nachricht. Denn sie bedeutet, dass die Mitarbeitenden unserer Partner nicht mehr täglich in Lebensgefahr sind und wir unser Hilfe ausweiten und die humanitäre Not der Bevölkerung in Gaza lindern können", sagt Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Denn die humanitären Bedarfe in Gaza sind massiv. Über 90 Prozent der Bevölkerung sind Vertriebene und leben unter schwierigsten Bedingungen, mit schlechter Gesundheitsversorgung, kaum Wasser oder Nahrung und ohne sichere Unterkünfte.
Die Johanniter sind seit Kriegsbeginn Ende 2023 gemeinsam mit ihren Partnern in Gaza und im Westjordanland tätig und leisten medizinische Nothilfe für Vertriebene und Gemeinden.
Angst vor Ungewissheit bleibt bestehen
Doch bei all der Freude schwingt auch Sorge bei den Menschen mit. "Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, aber sie haben Angst vor einer ungewissen Zukunft, da so viel zerstört wurde, sowohl materiell, körperlich als auch psychisch", so Celíne Carré, Johanniter Länderbüroleiterin im Nahen Osten. "Die durch den Krieg entstandenen Traumata sind enorm."
Die Johanniter appellieren deshalb an alle Parteien, zügig die Umsetzung umfangreicher humanitärer Hilfe zu ermöglichen. Hierzu gehören auch:
- die Einhaltung der Waffenruhe.
- ein ungehinderter Zugang für Hilfsorganisationen und
- letztendlich eine Einigung über einen langfristigen Waffenstillstand.
Medizinische Hilfe in Nord-Gaza
Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Juzoor sorgen die Johanniter bereits seit über einem Jahr für eine medizinische Grundversorgung von Vertriebenen in den Geflüchteten-Camps sowie den Gemeinden in Nord-Gaza. Ein besonderes Augenmerk legen die Johanniter dabei auf die Behandlung von Unterernährung sowie die Versorgung von Schwangeren, jungen Müttern und ihren Kindern.
Gemeinsam mit der Schwesterorganisation der Johanniter, St John Eye Hospital, unterstützen sie die Bereitstellung augenärztlicher Dienste in lokalen Notfallkrankenhäusern zur Behandlung von Augenverletzungen sowie zur Erkennung und Behandlung von Menschen mit chronischen Erkrankungen.
Die Johanniter in Nahost
Die Johanniter sind mit einem Länderbüro in Jordanien in der Region vertreten und koordinieren von hier die Projekte mit ihren Partnern im Irak, Jordanien, Libanon, Palästina, Syrien und Türkei.
Die Johanniter gehören zum Bündnis Aktion Deutschland Hilft. Das Bündnis leistet Nothilfe gemäß dem humanitären Imperativ. Dieser besagt unter anderem: Jeder Mensch hat das Recht, humanitäre Hilfe zu erhalten. Ausschlaggebend ist alleine der Bedarf an Hilfe. Weitere Informationen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in Nahost.
Stichwort: Nothilfe Nahost
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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