von Handicap International (HI)
Vor einem Jahr, am 18. November 2022, haben 83 Staaten in Dublin ein wegweisendes internationales Abkommen zum Schutz der Zivilbevölkerung vor Bombenangriffen in bewohnten Gebieten verabschiedet. Diese politische Erklärung zur Reglementierung des Einsatzes von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten (EWIPA) zielt darauf ab, die verheerenden und langanhaltenden humanitären Auswirkungen des Einsatzes von Explosivwaffen zu vermeiden und die betroffenen Menschen zu unterstützen.
Zehntausende Tote durch Explosivwaffen: Zahl steigt dramatisch an
Handicap International, als Teil des Internationalen Netzwerks für Explosivwaffen (INEW), appelliert an die Unterzeichnerstaaten, dieses Abkommen jetzt dringend umzusetzen. Außerdem sollten sie Regierungen, die die politische Erklärung noch nicht unterschrieben haben, dazu auffordern, dies nachzuholen. Zwischen Januar und September 2023 wurden weltweit mehr als 21.200 Menschen durch Explosivwaffen getötet oder verletzt. Seit Oktober steigt diese Zahl weiter dramatisch an.
Im aktuellen Kontext des eskalierenden Konflikts zwischen bewaffneten palästinensischen Gruppen und der israelischen Armee ist Handicap International (HI) zutiefst besorgt über die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Die gemeinnützige Hilfsorganisation fordert beide Seiten auf, den Einsatz schwerer Explosivwaffen in bewohnten Gebieten einzustellen, da diese ein hohes Risiko für die Zivilbevölkerung darstellen. HI appelliert zudem an die 83 Staaten, die die politische Erklärung unterzeichnet haben, ihre Zusage einzulösen, die Erklärung aktiv zu fördern. Die Konfliktparteien müssen ihre Verpflichtungen einhalten und den Schutz der Zivilbevölkerung verbessern.
Nahost-Konflikt: Katastrophale Auswirkungen der Explosivwaffen auf die Zivilbevölkerung
"Konflikte finden immer häufiger in städtischen Gebieten statt und es werden fast systematisch Explosivwaffen eingesetzt. Solche Einsätze haben katastrophale Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Sie verursachen Tod, Verletzungen, Vertreibung, Zerstörung wichtiger Infrastruktur. Im Jahr 2023 kamen mehr als 80 Prozent der Opfer aus der Zivilbevölkerung. Die Staaten müssen deshalb dringend handeln. Die Unterzeichnung und konsequente Umsetzung der politischen Erklärung zum Schutz der Zivilbevölkerung vor Explosivwaffeneinsätzen ist ein wichtiger Schritt", sagt Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung Handicap International Deutschland.
Handicap International, ein Gründungsmitglied des Internationalen Netzwerks für Explosivwaffen (INEW), fordert seit Jahren einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung im Krieg. HI spielte eine aktive Rolle in dem dreijährigen diplomatischen Prozess zwischen 2019 und 2022, der zur Konferenz in Dublin im November 2022 und zur Verabschiedung des internationalen Abkommens zum Schutz der Zivilbevölkerung vor der Bombardierung bewohnter Gebiete führte.
Handicap International im Einsatz für internationales Abkommen
Im April 2023 veröffentlichten HI und ihre INEW-Partner den Bericht mit dem Titel: "Explosive Weapons Monitor 2021-2022: Two years of harm to civilians from the use of explosive weapons". Dies war der erste globale Bericht über die Bombardierung und den Beschuss von Städten. Er wurde sechs Monate nach der Konferenz in Dublin veröffentlicht. Der Explosivwaffen-Monitor soll künftig jährlich veröffentlicht werden. Handicap International beteiligt sich auch weiterhin an Initiativen zur Überwachung der Umsetzung des Abkommens durch die Unterzeichnerstaaten und wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass möglichst viele weitere Staaten der politischen Erklärung beitreten.
Handicap International (HI) ist eine Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft. Das Bündnis leistet Nothilfe gemäß dem humanitären Imperativ. Dieser besagt unter anderem: Jeder Mensch hat das Recht, humanitäre Hilfe zu erhalten. Ausschlaggebend ist alleine der Bedarf an Hilfe. Weitere Informationen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
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