von CARE/Aktion Deutschland Hilft
Seit Oktober 2023 spitzt sich die Lage im Gazastreifen zu. Die Menschen versuchen, sich innerhalb der Region in Sicherheit zu bringen – wieder und wieder.
Deepmala Mahla, CARE-Direktorin für Humanitäre Hilfe, schildert in diesem Statement die aktuelle Lage der Zivilbevölkerung.
"Alle fürchten sich vor weiteren Angriffen. Die Menschen können nirgendwo hin. Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza.
Jeder in Gaza ist hungrig
Eine schwangere Frau berichtete, dass sie keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hat. Eine Mutter erzählte, dass sie ihrer Familie nur noch eine Mahlzeit pro Tag anbieten kann, die nur aus Konserven besteht. Jeder in Gaza ist hungrig, Menschen sterben bereits an Hunger.
Lebensmittel, medizinische Versorgung und Strom werden dringend benötigt. Dies ist die gegenwärtige Situation, verbunden mit Angst, ohne Hoffnung und ohne sicheren Ort, an den die Menschen gehen können.
Kein Platz für weitere Zelte
Yousef, ein Fotojournalist, der für CARE arbeitet, ist mit seiner Frau und seinen Kindern aus Rafah nach Khan Younis geflohen. Er beschreibt die Situation: 'Es sind so viele Menschen hier. Einige Orte sind so überfüllt, dass es unmöglich ist, weitere Zelte aufzustellen. Es gibt zwar einige Marktstände, aber sie decken nicht einmal die grundlegendsten Bedürfnisse ab. Die Lebensmittel gehen schnell aus. Die Grenzübergänge sind immer noch geschlossen und es kommen keine neuen Hilfsgüter an. Wenn sich die Dinge nicht schnell ändern, erwarte ich hier eine ähnliche Hungersituation wie im Norden.'
Ohne Waffenstillstand kein Schutz für die Zivilbevölkerung
Aufgrund der ständigen Angriffe können sich die geflüchteten Menschen nicht niederlassen. Ohne Waffenstillstand ist es unmöglich, die Zivilbevölkerung zu schützen. Der Zugang zu Hilfsgütern und Treibstoff ist notwendig, Wasser- und Stromversorgung müssen wiederhergestellt werden.
Seit Monaten ist es äußerst schwierig, Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Als CARE haben wir alles vorbereitet, was wir können, und wir sind zuversichtlich, dass wir weiterhin in der Lage sein werden, Hilfe zu leisten. Dies ist jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der Hilfe, die benötigt wird.
In dieser Krise wurden schon viel zu viele Helfer:innen getötet
Wir fordern einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand und einen sicheren Zugang für humanitäre Hilfe für die 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen. Auch der Schutz der Mitarbeiter:innen von Hilfsorganisationen ist entscheidend. In dieser Krise wurden schon viel zu viele Helfer:innen getötet. Das muss aufhören.
Wir überprüfen die Sicherheitslage täglich, denn die Sicherheit unserer Mitarbeiter:innen hat höchste Priorität. Das Personal von CARE ist umfassend für die Arbeit in Krisenregionen geschult und erhält nach den Einsätzen psychologische Unterstützung.
Als humanitäre Organisation ist es unser Ziel, denjenigen Hilfe zu leisten, die sie am dringendsten benötigen. Wir bitten alle Konfliktparteien, uns Zugang zu den bedürftigen Menschen im Gazastreifen zu gewähren.
Humanitäre Werte und das internationale Recht geben Hoffnung
Was mir Hoffnung gibt, sind die humanitären Werte und das internationale Recht. Mit unserer Arbeit tragen wir dazu bei, Leben zu retten und die Situation der Menschen vor Ort zu verändern. Die Hoffnung in den Augen der Kinder zu sehen, macht einen großen Unterschied.
Zudem inspirieren mich meine Kolleg:innen, wie sie sich jeden Tag dafür einsetzen, möglichst viele Menschen zu erreichen. Das alles gibt mir Kraft und Hoffnung, dass es vielleicht eines Tages Frieden an diesem Ort geben wird."
CARE ist eine Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft. Das Bündnis leistet Nothilfe gemäß dem humanitären Imperativ. Dieser besagt unter anderem: Jeder Mensch hat das Recht, humanitäre Hilfe zu erhalten. Ausschlaggebend ist alleine der Bedarf an Hilfe. Weitere Informationen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in Nahost.
Stichwort: Nothilfe Nahost
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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