von CARE
Die vorgelegte Vereinbarung zum Waffenstillstand und zum Austausch von Geiseln und Gefangenen gibt Anlass zur Hoffnung, ist jedoch noch in der Schwebe. Das Abkommen darf jetzt nicht scheitern und muss zu einem dauerhaften und verlässlichen endgültigen Waffenstillstand führen.
CARE fordert deshalb alle Konfliktparteien auf, sich auf den dreistufigen Prozess verbindlich einzulassen. Die Rückkehr der Geiseln und willkürlich inhaftierten Personen zu ihren Familien muss gewährleistet sowie humanitäre Hilfe massiv aufgestockt und ausgeweitet werden.
Verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich
Die Menschen benötigen sicheren Zugang zu humanitärer Hilfe, um sich von den immensen Verlusten und der Zerstörung nach den monatelangen Kämpfen erholen zu können. Ein dauerhafter Waffenstillstand ist jedoch die einzige Möglichkeit, die Zivilbevölkerung nachhaltig zu schützen.
"Das Wichtigste sind jetzt verlässliche Rahmenbedingungen, damit humanitäre Organisationen die notleidenden Menschen überall im Gazastreifen schnell erreichen und versorgen können. Die Hilfsmaßnahmen müssen überall massiv ausgeweitet werden", sagt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland.
"Wir gedenken heute auch der vielen humanitären Helfer:innen, die bei dem Versuch, Menschen zu unterstützen, ums Leben gekommen sind. Sie haben ihren Einsatz mit dem höchsten Preis bezahlt."
90 Prozent der Menschen in Gaza wurden vertrieben
Mindestens 46.000 Menschen wurden getötet und über 109.000 weitere verletzt, die tatsächliche Zahl dürfte jedoch viel höher liegen. Etwa 90 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner:innen des Gazastreifens, die vor dem Krieg dort lebten, wurden vertrieben und leiden Hunger.
Schätzungsweise 69 Prozent aller Gebäude im Gazastreifen wurden zerstört oder beschädigt. Die Menschen stehen vor der Herausforderung, ihre Häuser und Siedlungen, die zudem durch nicht explodierte Sprengkörper übersät sind, wieder aufzubauen.
Zusammenbruch des Gesundheitssystems: Frauen und Mädchen leiden besonders
Die zu bewältigenden Aufgaben im Gazastreifen sind immens, insbesondere für Frauen und Mädchen: Die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen eine Fehlgeburt haben oder bei einer Geburt sterben, ist dreimal so hoch wie vor dem Konflikt. Das Gesundheitssystem ist komplett zusammengebrochen.
CARE und seine Partnerorganisationen haben gegen alle Widrigkeiten ihr Möglichstes unternommen, um die Menschen im Gazastreifen mit sauberem Wasser, Gesundheitsdiensten, Unterkünften und Hygieneartikeln zu versorgen, oft nur mit begrenztem Erfolg. Die Vereinbarung zum Waffenstillstand muss in Kraft treten.
Die humanitären Organisationen benötigen schnellstmöglich uneingeschränkten Zugang zu allen Teilen des Gazastreifens, den vertriebenen Menschen muss die Rückkehr in ihre Herkunftsgebiete ermöglicht werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Hilfe diejenigen schnell erreicht, die am meisten gefährdet sind.
CARE gehört zum Bündnis Aktion Deutschland Hilft. Das Bündnis leistet Nothilfe gemäß dem humanitären Imperativ. Dieser besagt unter anderem: Jeder Mensch hat das Recht, humanitäre Hilfe zu erhalten. Ausschlaggebend ist alleine der Bedarf an Hilfe. Weitere Informationen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in Nahost.
Stichwort: Nothilfe Nahost
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!