HelpAge Deutschland begrüßt die Verlängerung des Waffenstillstands in Gaza und Fortsetzung der Verhandlung für einen dauerhaften Frieden. Über 2.000 Tote, davon 1.416 Zivilisten im Gazastreifen, hat der Krieg zwischen Hamas und Israel bereits gefordert. Doch auch wenn keine Raketen mehr fliegen und der Konflikt aus den Nachrichten verschwindet: die humanitäre Katastrophe für Hunderttausende Palästinenser bleibt.
„Etwa 100.000 Menschen haben kein Zuhause mehr, 350.000 sind weiterhin in Notunterkünften, davon rund 20% alte Menschen“, sagt Alex Bush, der für HelpAge die Nothilfemaßnahmen in Gaza koordiniert. „Wenn du in einem Apartmenthaus gewohnt hast und es bombardiert wurde, kannst du jetzt nicht einfach wieder nach Hause gehen.“ Denn 16.800 Häuser, darunter viele Mehrfamilienhäuser, wurden zerstört oder so stark beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar sind. Dennoch kehren tagsüber viele Menschen an die Orte zurück, an denen einst ihre Häuser standen, um nach Habseligkeiten zu suchen. Und das ist besonders gefährlich. Tausende Blindgänger werden zwischen dem Schutt im ganzen Gazastreifen vermutet, erst am Mittwoch waren sechs Menschen bei der Explosion eines solchen Blindgängers in Beit Lahiya getötet worden. „Viele der am schwersten getroffenen Gebiete sind deshalb gar nicht zugänglich“, erklärt der HelpAge-Koordinator, „sie liegen entweder in der neuen von Israel geforderten Pufferzone oder sind mit Blindgängern verseucht.“
Dass der Wiederaufbau in Gaza eine gewaltige Aufgabe werden wird, darin sind sich die Hilfsorganisationen in Gaza einig. Die Infrastruktur, Wasser- und Stromversorgung, Fabriken und Bauernhöfe, Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser wurden zerstört. „Unsere Hilfsmaßnahmen sind im vollen Gange“, bestätigt Bush, „bis Freitag haben wir über 500 Familien erreicht und mit Hygiene-Artikeln, medizinischer Hilfe und Bargeldhilfen versorgt, gleichzeitig laufen die Beschaffungen für andere Hilfsgüter, Rollstühle, Krücken, Küchenutensilien etc., denn die meisten Familien brauchen alles, sie starten von Null“.
Die Arbeit von HelpAge wird sowohl vom Arbeiter-Samariter-Bund als auch vom Bündnis der Hilfsorganisationen Aktion Deutschland hilft unterstützt. Doch trotz der großen Not der Zivilbevölkerung in Gaza und trotz des großen Engagements der Helfer gibt es bislang nur ein sehr geringes Spendenaufkommen. „Der Gazakrieg verschwindet zwar langsam aus den Nachrichten“, sagt HelpAge-Geschäftsführer Michael Bünte, „aber die humanitäre Krise bleibt.“ Es sei allgemein zu beobachten, dass die Menschen eher bereit sind für die Opfer von Naturkatastrophen wie Taifun Haiyan in den Philippinen oder dem Tsunami im Indischen Ozean zu spenden als für Menschen, die Opfer von Kriegen und Konflikten geworden sind, so Bünte. „Doch da dürfen wir keinen Unterschied machen, Menschen, die durch einen Krieg alles verloren haben, verdienen unsere Hilfe genauso wie Menschen, denen ein Sturm alles genommen hat“, sagt Michael Bünte und betont, dass keine der Hilfsorganisationen, egal ob im Nordirak, im Südsudan oder in Gaza ohne die Unterstützung der Menschen in Deutschland arbeiten kann.
+++ Spendenaufruf +++
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bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in Nahost.
Stichwort: Nothilfe Nahost
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